Die dieser Region der Eiszeitstraße zugeordnete Landschaft entspricht im wesentlichen dem Altkreis Bernau. Sie liegt vollständig im Bereich des geografischen Barnims, wobei die Grenze zwischen dem Niederen Barnim (von den Geologen jetzt auch als Westbarnim bezeichnet) und dem Hohen Barnim (auch Barnimplateau oder Mittlerer Barnim genannt), von Biesenthal über Bernau bis Lindenberg, mitten durch das betrachtete Gebiet führt.
Während man früher annahm, dass das Relief des Niederen Barnims weitgehend durch das Weichseleis (Frankfurter Eisrandlage) geprägt worden sei, haben neuere Untersuchungen ergeben, dass es während dieses Eisvorstoßes aus verschiedenen Gründen nur zu einer geringen Sedimentüberformung kam. Reliefprägend waren vielmehr die Gletscher des Saalevorstoßes. Auch die Analysen der relativ großen Sanderflächen mit den relativ geringen weichseleiszeitlichen Sandschüttungen ergaben keine Beweise für die Existenz der Frankfurter Eisrandlage in ihrer bisher angenommenen Ausprägung als Rückzugshalt des Weichseleises.
Ein ausgesprochen reliefintensives Gebiet befindet sich zwischen dem Ober- und dem Liepnitzsee mit Höhen bis zu 75 Metern.
Die Sanderflächen umfassen die Bernauer Heide, den Forst Schönwalde und die Oranienburger Heide, wobei letztere größtenteils von Flugsanden überlagert ist.
Der Obersee bei Lanke.
Foto W. Ebert |
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Nach Norden zu begrenzt das Eberswalder Urstromtal mit Sandböden unterschiedlicher Korngröße die Region Bernau.
Auf dem Barnimplateau herrschen lehmige End- und Grundmoränenböden unterschiedlichen Sandgehaltes vor. Sie sind stellenweise von Nord nach Süd streichenden Abflussrinnen durchzogen.
An der Grenze zwischen den beiden Teilgebieten des Barnim liegt südlich der Stadt Biesenthal das Biesenthaler Becken, eine im wesentlichen durch die Saale-Kaltzeit geprägte Beckenlandschaft mit Moorauflagen bis zu 20 Metern. Eine Besonderheit des Beckens sind die Kames, die ihre Entstehung Sandeinschwemmungen in das zerfallende Toteis verdanken.
Mittelallterliches Stadttor der Bernauer Stadtmauer - Steintor mit Hungerturm. Foto W. Ebert |
Bernau ist eine idealer Ausgangspunkt für eine Bereisung der Märkischen Eiszeitstraße. S- und Bundesbahnanschluss, Autobahn und Fernverkehrsstraßen verbinden die Stadt mit der Hauptstadt Berlin. Andererseits führen von Bernau aus sternförmig viele Straßen in die reizvolle und interessante Umgebung und zahlreiche Radtouren haben hier ihren Anfang. |
Die Stadt Bernau selbst ist sehr geschichtsträchtig. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten, begonnen bei der noch gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauer mit dem spätgotischen Steintor, über die 300jährigen Fachwerkhäuser bis zur Marienkirche mit ihren wertvollen Kunstschätzen, bieten dem interessierten Besucher einen Einblick in die Vergangenheit des Ortes.
© Mäkische Eiszeitstraße, W. Ebert 2011 |