Bemerkungen  zur eiszeitlichen Oberflächengestaltung zwischen
Liepe / Oderberg und dem  Parsteiner See.

 Zusammenfassung,    Geländeschnitt I,   Geländeschnitt II,   Geländeschnitt III,   Geländeschnitt IV   

H. Domnick, H. Michaelis
 
Neue Messmethoden und die digitale Abbildung der geologischen Oberflächenstruktur gestatten eine neue Betrachtung eiszeitlicher Ereignisse.
Diese Arbeit lehnt sich an die  von Fritz Brose  unter der Überschrift: " Eisrückzug im Parsteiner Becken", veröffentlicht im Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg  Nr.2. "Bad Freienwalde - Parsteiner See  S. 95-103 geschriebene Veröffentlichung an.Siehe Abb.1

Diese Arbeit lehnt sich an die von Fritz Brose unter der Überschrift:

Abb.: 1

Die mit DGM2 im Brandenburg-  Viewer  hergestellten Abbildungen  zeigen, durch den Weg­fall der sonst für solche Beobachtungen störenden Waldvegetation, ein gut sichtbares Bild  der Endmoränenstruktur, der Gletscherwasser- Abflussbahnen einschließlich der bis heute gut erhaltenen Sanderausbreitungen und der Schwemmsandkegel.
Die Höhenangaben und Geländeschnitte wurden über den Service: Die Höhenangabe über NHN siehe unter Geologisches 
für nichtkommerzielle Zwecke  bereit­gestellt.

DGM2- Aufnahme des Untersuchungsgebietes.

Abb.: 2 DGM2- Aufnahme des Untersuchungsgebietes. Lizenz: Geobasisdaten © GeoBasis-DE/LGB2014,GBW 09/14

 

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Abb.:3 Die geologische Oberfläche der Pommerschen Eisrandlage zwischen Chorin, Liepe, Parsteiner See und  Oderberg. Lizenz: Geobasisdaten © GeoBasis-DE/LGB2014,GBW 09/14
          

Eine deutlich sichtbare Abflussrinne  der Schmelzwasser des Inlandeisgletschers der Angermünder Staffel beginnt am Becken am heutigen Bahnhof Chorin mit Höhen von 51,9 bis  62, =o Metern über NHN  mit einer Neigung zum  Amtssee (45,7 m bis 49,7 m NHN) und weiter zum Servestsee  45 m NHN).
Die in diesem Gebiet anzutreffenden Ablagerungen der Schmelzwassersedimente  beschreibt F. Brose in seinem     " Schema der Eisrandlagen  und Abflussbahnen im Parsteiner Lobus des Odergletschers  Abb.: 5.5-1".(Abb.: 1). Der Parsteiner Lobus der Pommerschen Endmoräne wird als Stauch- und Satzendmoräne eingestuft.
Diese Abflussrinne wurde mit dem Geländeschnitt I ( links im Bild  ! )dargestellt. ( Siehe Abb.. 4).

    Abb.: 4 Das Fenster der GoogleMap-Karte aus "www.eiszeitstrasse.de" (>>Geologisches>>Die Höhenangabe über NHN>>) 

Geländeschnitt I

8.6.2015   18 Uhr, 45:8

 

Der Geländeschnitt beginnt bei den
Geokoordinaten UTM-Koordinaten
° Nord ° Ost Zone     Ost       Nord
52.91692066382156 13.9167588925703 33U     0427165 5863578
und endet bei den Koordinaten
52.85675817534258 13.829147815704346 33U     0421165 5856978
 
Niedriegste Höhe: 22.2 m NHN
Grösste Höhe: 66 m NHN
Der Geländeschnitt ist 8919 m lang
Der Abstand zwischen den Messpunkten beträgt 29.73 m
 

Schnitt I

  Abb. 5 Geländeschnitt I grafische Darstellung, numerische Darstellung siehe Anlage 1      nach oben
 

Am 09.06.2015 gültiger Farbcode, der Geländehöhen%20in der Schnittdarstellung

Abb.: 6 Farbcode zu den ermittelten Geländehöhen.

Die Höhenangaben und Geländeschnitte wurden über einen Service der Webpräsenz "www.eiszeitstrasse.de" für nichtkommerzielle Zwecke bereitgestellt.   nach oben

Geländeschnitt II

8.6.2015   18 Uhr, 46:20

 

Der Geländeschnitt beginnt bei den
Geokoordinaten UTM-Koordinaten
° Nord ° Ost Zone     Ost       Nord
52.92360027954081 13.960533142089844 33U     0430119 5864278
und endet bei den Koordinaten
52.85816221484401 13.8818923978392 33U     0424719 5857078
 
Niedriegste Höhe: 38 m NHN
Grösste Höhe: 90.5 m NHN
Der Geländeschnitt ist 9000 m lang
Der Abstand zwischen den Messpunkten beträgt 30 m
 

Schnitt II

  Abb. 6 Geländeschnitt II grafische Darstellung, numerische Darstellung siehe Anlage 2
 
 
Der Geländeschnitt II führt über 9 000 m mit 301 Messpunkten von jeweils 30 m zwischen Parsteiner See mit 40m NHN im Norden entlang des Endmoränensporns  westlich des Großen Plagesees  bis zum Mönchsheide- Sander.Die Parsteiner Staffel I ist  nach Brose eine  Stauchendmoräne.
Östlich des Klosters Chorin bildet die Pommersche Endmoräne einen ausgeprägten Sporn bis in die Nähe des Weißen Sees nahe Brodowin. Die Höhen dieses Endmoränensporns liegen zwischen73 m und 90 m. Die Senke der Grundmoräne östlich des Endmoränensporns, südlich
des Großen Plagesees liegen zwischen 56 m  und 65 m NHN. Der südwestlich der Pommerschen Endmoräne ausgebildete Mönchsheide-Sander liegt bei 33m bis 50 über NHN. Die ersten über der Oberfläche ausgebreiteten Schwemmsandkegel liegen bei 60 m über NHN.  Der zweite darüber liegende Schwemmsandkegelstreifen  in unmittelbarer Nähe der Endmoräne erhebt sich bis in Höhen zwischen 60 und 80 m NHN. Diese Schwemmsandkegel entstanden offensichtlich aus feinkörnigem Material des Endmoränensporns der
Pommerschen Endmoräne. Abflüsse aus dem Gletscher der Angermünder Staffel lassen sich aus diesen Befunden, für diesen Standort, nicht ableiten. Um die Plageseen schließen sich südlich  in der Pommerschen Endmoräne  d Grundmoräne, breit gestreut, zahlreiche  Hügel  an die vermutlich  als kamesähnliche Bildungen  anzusprechen sind. Eine weitere Hügelkette zieht sich südlich um den Parsteiner See. (Die anfängliche Einstufung der Rummelsberge in dieser Kette, die als typische Drumlins in die Literatur eingingen, konnte nicht als solche aufrechterhalten werden. Sie werden  als Kames-  Erhebungen betrachtet (N.Schlaak 201 und mündliche Mitteilung von Dr. Juschus 2015 ). Gleiches kann an Hand dieser DGM2 Aufnahmen für die ganze Hügelkette, die von Brose als 3. Parsteiner Rückzugsstaffel ausgewiesen wurde, angenommen werden.
Interessant für diesen Geländeschnitt sind die oben erwähnten in drei Ebenen erfolgten Schwemmsandaufschüttungen südlich der Pommerschen Endmoräne.   nach oben
 

Geländeschnitt III

8.6.2015   18 Uhr, 48:20


 

Der Geländeschnitt beginnt bei den
Geokoordinaten UTM-Koordinaten
° Nord ° Ost Zone     Ost       Nord
52.92318631312334 13.972549438476562 33U     0430926 5864220
und endet bei den Koordinaten
52.85288564606115 13.9519322030170 33U     0429426 5856420
 
Niedriegste Höhe: 0 m NHN
Grösste Höhe: 96.2 m NHN
Der Geländeschnitt ist 7942 m lang
Der Abstand zwischen den Messpunkten beträgt 26.47 m
 


 

 

Schnitt III

  Abb. 7 Geländeschnitt III grafische Darstellung, numerische Darstellung siehe Anlage 3
 
Auffalend auch bei diesem Geländeschnitt III sind wie  bei den Schnitten  II und IV die ausgeprägten mit nur wenigen Vertiefungen  versehenen Endmoränenerhebungen. Deutlich sichtbar ist hier nördlich der Schiffshebewerke  die Schmelzwasserentwässerungsrinne im Buchengrund die ins ins Oder- Urstromtal nahe dem Lieper See entwässerte .  Auch hier sind nördlich des Großen Plagesees  zahlreiche zerstreut liegende  kleinere Erhebungen  zu erkennen  die in dem ehemaligen Zungenbecken,  nach dem Rückzug  des Gletschers,  zurück blieben.  Östlich dieser Vertiefungen zwischen Pfingstberg mit 93,6 m , dem Grimberg mit 85,1,m  und dem Steinberg mit 99,6.m   erheben sich Reste  der Endmoräne die dieses Zungenbecken abschließen. Die  Parsteiner Endmoräne 1 kann man als örtlich begrenzten Eisvorstoß für das Gebiet nahe dem Lieper Vorwerk annehmen. Rund um den Plagesee ist das Parsteiner  Becken, mit Ablagerungen  feinkörniger Sande in einer Mächtigkeit von bis zu 4 Metern von Endmoränenerhebungen eingeschlossen. Nach F. Brose entstanden die Parsteiner Endmoränen II und III unter Einwirkung von Toteis und werden von ihm als Kamesbildungen eingestuft.    nach oben   
 

Geländeschnitt IV

8.6.2015   18 Uhr, 51:36


 

Der Geländeschnitt beginnt bei den
Geokoordinaten UTM-Koordinaten
° Nord ° Ost Zone     Ost       Nord
52.921375163508124 13.993062973022461 33U     0432302 5863999
und endet bei den Koordinaten
52.86227779636130 14.0211642873409 33U     0434102 5857399
 
Niedriegste Höhe: 12.5 m NHN
Grösste Höhe: 114 m NHN
Der Geländeschnitt ist 6841 m lang
Der Abstand zwischen den Messpunkten beträgt 22.8 m
 



Schnitt IV

 

 
  Abb. 8 Geländeschnitt IV grafische Darstellung, numerische Darstellung siehe Anlage 4
 
Dieser Geländeschnitt fällt durch Höhen über 100 m NHN auf.Er dehnt sich westlich des Maienpfuhls  mit Höhen  von 102 ,6 m NHN  bis zu den Trappenbergen  (86,7m) und den Wurzelbergen  ( 85,5m NHN ) bei Breitefenn aus.
Ein nahezu geschlossener Höhenzug erstreckt sich  von Gotteswerder südöstlich Brodowin am Rosinsee  mit dem Kienenberg (87,8m NHN) südlich Zaun mit 93,3 mNHN aus.  
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Literatur:
 

  1. Hans Domnick, Horst Michaelis : Sölle im Geopark Eiszeitland am Oderrand in:Entdeckungen entlang der Märkischen Eiszeitstraße Heft 17 ( Druck in Vorbereitung).

 

  1. Hans Domnick: Mit Laserscanner die Dünen in der Schorfheide visualisieren. In:  Ent Entdeckungen entlang der Märkischen Eiszeitstraße  Heft 16,. Selbstverlag der Gesellschaft     zur Erforschung und Förderung der Märkischen Eiszeitstraße e.V: Eberswalde 2015.

 

  1. Fritz Brose: Eisrückzug im Parsteiner Becken in: Führer zur Geologie von Berlin und    Brandenburg Nr.:2  Bad  Freienwalde -Parsteiner See. Herausgegeben von J.H.Schroeder         Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg     e.V. Selbstverlag Berlin 1994 S. )5-103.

 

  1. Norbert Schlaak & Slawomir  Kowalski: Untersuchungen zum Bau des Kleinen                                     Rummelsberges bei Brodowin in : Eberswalder Jahrbuch für heimat- Kultur- und Naturgeschichte 2014 / 2015. Verein für Heimatkunde zu Eberswalde e.V. Eberswalde. S.   232-233.

 
Zusammenfassung
 
An Hand von DGM2 Laserscanner-Aufnahmen des Brandenburg-Viewers wurde der Verlauf und die Struktur der glazialen Serie  um die Pommersche Eisrandlage  analisiert. Als Ausgangsmaterial  diente die von F. Brose veröffentlichte Untergliederung der Pommerschen Endmoränenstaffel in die Parsteiner Staffeln 1-3.  Ein Vergleich des Verlaufes der Parsteiner Endmoränenstaffeln mit den DGM2 Aufnahmen zeigt, dass die von F. Brose ausgewiesene  2. Parsteiner Staffel  auch auf den Fotos ausgewiesen werden kann. Die gekennzeichnete 3. Parsteiner Staffel  ist als geschlossener Endmoränenzug aber nicht nachweisbar.  Hier plädieren die Autoren  eher auf eine lose Ansammlung  von Kames Erhebungen wie sie auch N. Schlaak für die beiden Rummelsberge  am Parsteiner See annimmt.
Auffallend und gut sichtbar  sind die Aufschüttungen des Mönchsheide Sanders westlich  von Liepe mit den gut sichtbaren Schwemmsandkegeln südwestlich der Pommerschen Endmoräne. Wahrscheinlich  wurden diese in größeren zeitlichen Abständen von einander nahe der Endmoräne  aus Material des Endmoränensporns  heraus gespült und aufgeschüttet. Die hierfür angenommenen Ablagerung von Sanden aus der Angermünder Eisrandlage  erscheint hier eher unwahrscheinlich. Dagegen ist an Hand der DGM2 Aufnahmen  die Abflussrinne  der Schmelzwasser der Angermünder Staffel  durch das Gletschertor  bei Chorin und weiter entlang der heutigen Ragöse  ins Eberswalder Urstromtal  auch an Hand der gemessenen Höhen auf den Aufnahmen gut nachvollziehbar.  nach oben

 


Anlagen:

  1.  numerische Darstellung Geländeschnitt I

  2.  numerische Darstellung Geländeschnitt II

  3.  numerische Darstellung Geländeschnitt III

  4.  numerische Darstellung Geländeschnitt IV