Im Gegensatz zu den der Großen Heide nördlich und südlich angrenzenden Gebieten, in denen die Wälder bereits während des Mittelalters in großem Umfang in Ackerland umgewandelt worden waren, blieben sie in dieser erhalten. Sie war zu askanischen Zeiten, und vermutlich noch bis ins 16. Jahrhundert hinein, ein weitgehend natürlicher Wald, in dem - je nach Standort und Klima - Eichen-, Buchen- oder Kiefernmischwälder vorherrschten. Im nördlichen Bereich des Waldgebietes stockten auf End- und Stauchmoränen Buchenmischwälder mit Hainbuche und Traubeneiche, auf den Grundmoränen- und besseren Sandstandorten befanden sich artenreiche Eichen-Mischwälder mit Traubeneiche, Ulmen, Linden, Eschen, aber auch häufig mit Kiefern. Auf armen Sandböden, besonders auf den Dünen, standen Kiefernmischwälder mit hohem Kiefernanteil. Mischhölzer waren hier Eiche und Linde, auf sehr trockenen Böden die Birke.
Noch heute weisen Flurnamen, wie Eichheide, Lindhorst, Kienheide u.a. auf die unterschiedliche Bestockung hin.
Das Waldgebiet war ausgesprochen wildreich. Auerochse, Wisent und Elch, die einst auch hier lebten, waren allerdings bereits ausgerottet, aber Hirsche, Rehe, Wildschweine, u.a. waren in Mengen vorhanden. Von den großen Beutegreifern lebten noch der Braunbär, der Wolf und der Luchs. Auch der Biber wurde gern gejagt. Er war eine vorzügliche Fastenspeise und der Biberschwanz galt als Spezialität. Besonders begehrt waren auch das Bibergeil (Potenzmittel und Arznei) sowie der Biberpelz. Auch der Schwan gehörte zur "hohen Jagd".
Um diesen Reichtum zu erhalten und zu genießen, achteten die Markgrafen und Kurfürsten auf ihr alleiniges Recht zur "hohen Jagd" (Jagdregal), d. h. nur sie durften Hirsche, Wildschweine, Auerwild, Bär, Biber und Schwan abschießen. Sie machten die Große Heide zum "Bannwald" in dem sie das alleinige Sagen hatten.
Rehwild in der Schorfheide Foto: H. Domnick
Blick in die Ausstellung der Naturwacht Schorfheide
© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2004