Die Schorfheide

Entstehung der Landschaft |Reliefund Klima


Entstehung der Landschaft
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Bis auf wenige Geländeabschnitte unmittelbar nördlich und nordwestlich des Grimnitzsees liegt die Schorfheide im Vorland des Pommerschen Stadiums der Weichselvereisung. Bei Althüttendorf, Joachimsthal und westlich von Ringenwalde bildet der Endmoränenzug abschnittsweise sogar die direkte Begrenzung. Im Osten reicht sie bis auf die Golzow-Britzer Platte.


Schorfheide-Karteam Hotel Werbellinsee (Foto: W. Ebert)

Entsprechend der räumlichen Ausdehnung läßt sich der Zeitraum der kaltzeitlichen Anlage des Gebietes vom ersten und weitesten Vorstoß des Weichseleises zur Brandenburger Eisrandlage vor 20.000 Jahren bis zum Rückschmelzen von der Angermünder Staffel vor weniger als 15.000 Jahren fassen. Bedeutende morphologische Veränderungen erfuhren Teile der Landschaft nochmals zum Ende der letzten Kaltzeit vor ca. 10.000 Jahren durch die Wirkungen des Windes.
Der Reichtum an Seen und das insgesamt noch "frisch" wirkende Relief mit relativ steilen Hängen und zahlreichen geschlossenen kleinen Hohlformen weisen vielerorts deutlich auf die Lage der Schorfheide im Jungmoränenland hin, d. h. sie befindet sich im Ausdehnungsbereich der jüngsten Inlandvergletscherung, die während der Weichselkaltzeit das Gebiet beherrschte. Die Zeitdauer des Wirkens und die Intensität der Abtragungsprozesse reichten seit dem nicht aus, um das Gelände einzuebenen oder stärker abzuflachen wie im Altmoränenland, bei dem die Eisbedeckung schon über 130.000 Jahren zurückliegt. Daneben existiert eine Vielzahl von kaltzeitlich entstandener Seen, die noch nicht verlandet sind.

Nach der geologischen Kartierung nehmen die Sandergebiete im Vorland der Pommerschen Eisrandlage flächenmäßig den Hauptteil ein. Flächenmäßig zwar von untergeordneter, für das Wald- und Landschaftsbild der Schorfheide jedoch von wesentlicher Bedeutung sind die weichselzeitlichen Grundmoränenplatten westlich und östlich des Werbellinsees. Die zeitliche Abfolge des Entstehens und der Veränderung der Oberflächenformen innerhalb der Weichselglazials begann mit dem Vorstoß des Inlandeises zur Brandenburger Eisrandlage vor ca. 20.000 Jahren. Dieser Eisvorstoß verursachte am liegenden Material nur geringe Lagerungsstörungen, da er über ein weitgehend eingeebnetes und bis in große Tiefen gefrorenes Gelände hinweg ging. Er hinterließ eine verhältnismäßig geringmächtige Grundmoräne, wie man sie häufig am Südrand der Golzower Platte über Schmelzwassersanden im Anschnitt vorfindet. Nachdem wichtigsten Rückzugshalt, der Frankfurter Staffel, taute das Eis wahrscheinlich innerhalb von 3.000 Jahren bis in den Ostseeraum zurück.Es folgte ein kräftiger Gletschervorstoß, in dessen Ergebnis die weithinam deutlichsten ausgeprägte Endmoräne - die Pommersche Endmoräne- gebildet wurde. Ihr girlandenartiger Verlauf, ihr streckenweise komplizierter innerer Bau aus mehreren Grundmoränenbänken und Blockanreicherungshorizonten sowie die zahlreichen Stauchungserscheinungen belegen in eindrucksvoller Weise mehrfache Eisrandbewegungen auf kleinstem Raum.


Die Schorfheide zur Heidekrautblüte (Foto: W. Ebert)
Schon vor der ersten geologischen Kartierung des Raumes wurde der außergewöhnliche Blockeichtum im Zuge der Pommerschen Endmoräne erkannt und über Jahrzehnte für Feldsteinbauten und den Straßenbau genutzt (Ebert u. Beuster, 1999).Das beim Abschmelzen des Eises frei gewordene Wasser schichtete im Vorland des Gletschers je nach Transportkraft Sande und Kiese als Sander auf. So setzt unmittelbar an der Endmoräne westlich von Joachimsthal der Schorfheidesander an, dessen Schüttungsrichtung man noch durch die leichte Geländeneigung in südwestliche Richtung nach vollziehen kann. Zur gleichen Zeit, jedoch unter anderen Umständen, entstand der Bugsin-Sander, wobei das aus einem Gletschertor bei Althüttendorf abfließende Schmelzwasser einer älteren Rinne folgte und den o. g. Schlauch- oder Rinnensander hinterließ.
Die Schmelzwässer westlich von Milmersdorf und Templin strömten über das Gebiet der heutigen Havelniederung nach Süden dem Eberswalder Tal zu und ließen dabei ebenfalls Sander zurück. Das noch im Vorland in Senkenbereichen und Rinnen liegende Eis wurde durch die Sande häufig verschüttet und blieb somit unter bestimmten Umständen noch mehrere tausend Jahre konserviert. Ohne Stufe gingen die Sander in das Eberswalder Urstromtal über, welches sich vor dem ansteigenden Barnim in West-Ost Richtung mit einer Höhe von etwa 47 m ü. NHN ausbildete. Die deutliche Geländestufe zwischen Sander und Urstromtal z. B. in der Nähe des Pechteiches verdeutlicht jedoch, daß das alte Urstromtalniveau bei 47 m ü. NHN am Nordrand des Eberswalder Urstromtales heute nicht mehr besteht. Die Schmelzwasser der jüngeren Angermünder Staffel durchbrachen an einem alten Gletschertor bei Chorin die Endmoräne und gestalteten insgesamt ein neues, tieferliegendes Abflussbett. Sie schufen im Eberswalder Urstromtal die sogenannte Hauptterrasse bei 36 m ü. NHN und zerstörten dabei das alte Pommersche Abflußniveau bis auf wenige Reste.
Nach diesen, vor allem von der Gletscherdynamik und der Schmelzwassertätigkeit getragenen Prozessen, kam es während des Weichselspätglazials, welches etwa die folgenden 4.000 Jahre umfasste, nochmals zur Umgestaltung der Landschaft der heutigen Schorfheide. Zu den weniger morphologisch ins Gewicht fallenden Prozessen zählen die flächenhaften Sandverlagerungen, die, während einer frühen Phase mit geringer Bodenbedeckung, in den Sander- und Grundmoränengebieten zur Ablagerung von geringen Flugsanddecken führte. Dabei wurden Unebenheiten des Geländes weithin ausgeglichen, zur Dünenbildung kam es jedoch nicht.
Im Verlauf der weiteren Erwärmung - der Eisrand lag inzwischen auf skandinavischem Gebiet - begannen die verschütteten Toteiskörper nach und nach zu schmelzen,was lokal zu einer völligen Umgestaltung des Gewässernetzes führte. Durch das Nachsacken der Sedimentkörper entstanden zahlreiche kleine und kleinste Binnenentwässerungsgebiete. Eine Klimaverschlechterung in der Jüngeren Tundrenzeit führte zu einer Auflichtung der Wälder und mit zunehmen der Trockenheit im letzten Drittel dieses Kälterückfalles zur Versteppung. Der beständig aus westlicher Richtung wehende Wind trieb vor allem aus der Havelniederung und der Sanderebene selbst den feinen Sand auf der Fläche des Schorfheidesanders zusammen. Es entstanden während dieser Zeit bis zu 18 m hohe Bogendünen,deren Öffnungen nach Westen gerichtet sind. Bei Joachimsthal reichen die Dünen bis an die Blockpackungen heran.


Die Längs- und Bogendünen  in der Schorfhide . Eine Aufnahme mit dem DGM2 . Bearbeitet: Dr. H. Domnick
und H. Michaelis Quelle Geobasisdaten 
© GeoBasis-DE/LGB 2014,GB-W09/14

Mit der allmählichen und endgültigen Erwärmung des Klimas zu Beginn des Holozäns konnte sich wieder eine geschlossene Vegetationsdecke bilden, die auch die weitere Sandverlagerung unterband. Im Verlauf des Holozäns verlandeten durch die fortwährende Sedimentation von Mudden (ca. 1 mm/Jahr) zahlreiche kleinere und vor allem flachere Gewässer und die Torfbildung setzte ein. So wurden z. B. die Meewenpfühle an der Schönebecker Straße südwestlich von Joachimsthal und der Tiefe See in der Bugsin-Rinne östlich des Werbellinsees noch 1885 als Wasserflächen kartiert, heute sind diese verlandet.

Literatur:

Ebert, W.,Beuster, W.: Steine, die das Eis uns brachte. Entdeckungen entlang der Märkischen Eiszeitstraße, H. 3, Eberswalde 2000

Ebert, W.u. a.: Natur und Geschichte der Schorfheide. Entdeckungen entlang der Märkischen Eiszeitstraße, H. 6, Eberswalde 2001

Schlaak,N.: Äolische Dynamik im brandenburgischen Tiefland seit dem Weichselspätglazial. Arbeitsber. Geogr. Inst. Humboldt-Univ. Berlin, Heft 76, 1997

Schlaak,N.: Der Diebelsee in der Bugsinseerinne bei Altenhof - Ein Beitrag zurLandschaftsgeschichte der östlichen Schorfheide. Jahrbuch für Heimat-,Kultur- und Naturgeschichte 1998/99.

Eberswalde 1998 Märkische Eiszeitstraße. N. Schlaak, ©2002

 


Relief und Klima
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Das Relief der Schorfheide kann allgemein als flachwellig bis hügelig bezeichnet werden. Es fällt im Bereich des Sanders von der Endmoräne mit etwa 70m über NHN westlich von Joachimsthal bis auf 48 m bei Schluft und Liebenthal. Der gleichmäßige Abfall wird allerdings durch die bereits beschriebenen Dünenketten überdeckt und wird dem Betrachter im Gelände nur stellenweise deutlich.
Nördlich und östlich des Werbellinsees ragt ein saalekaltzeitlicher Stauchungskomplex, welcher später vom Weichseleis überfahren und überprägt wurde, in das Gebiet hinein. Er erreicht in der Altenhofschen Eichheide eine Höhe von 127 m über NHN und westlich des Werbellinsees in den Mörderbergen117 m. Diese Gebiete sind damit die höchsten Erhebungen in der Schorfheide.
Auch wenn sich das Waldbild durch Aufforstungen in den letzten 200 Jahrenverändert hat, besaßen Eiche und Buche auf den Fahl- und Parabraunerdenböden der sandig-lehmigen Grundmoräne östlich und westlich des Werbellinsees immer einen bestimmten Stellenwert. Heute stockt westlich des Werbellinsees einen Traubeneichen-Mischwald, während östlich in weiten Teilen die Buche vorherrscht. Die grundwasserfernen und nährstoffärmeren Sander- und Dünengebiete der Schorfheide, auf denen hauptsächlich Podsole und podsolierte Braunerden ausgeprägt sind, tragen dagegen ausgedehnte Kiefernforste. An den stärker grundwasserbeeinflussten Rändern vermoorter Niederungen und Seen findet man häufig Gley-Braunerden und Gley-Podsole. Bei ausreichender Nährstoffversorgung bestimmen hier Erlen das Vegetationsbild.
Landschaftsprägend für die Schorfheide ist der Werbellinsee, auch kurz Werbellin genannt. Er zählt zu den schönsten Seen Brandenburgs, ist 9 km lang und bis zu 1,3 km breit. Seine Seespiegelhöhe liegt bei 43,2m über NHN und seine maximale Tiefe beträgt fast 55 m. Er gehört zu den im Jungmoränengebiet seltenen geschichteten See mit einer im Vergleich zu anderen Seen noch guten Wasserqualität. Von Natur aus zu den geringproduktiven, oligo- bis mesotrophen Seen zählend, muß er heute jedochbereits als schwach eutroph eingestuft werden. Durch ungenehmigte Abwassereinleitungen, die Folgen, die aus dem Status einer Bundeswasserstraße erwachsen, den zunehmenden Bootsverkehr und die hohe Urlauberfrequenz in den Sommermonaten ist der See stark gefährdet. Mit der Öffnung des älteren Abflusses des eutrophen Grimnitzsees zur Welse, sollte vor wenigen Jahren der langjährige künstliche Zufluss nährstoffreichen Wassers in den Werbellinsee unterbunden werden.
Entgegen dieser Absicht fließt aber heute immer noch nährstoffreiches Wasser in den Werbellinsee. Die mittlere sommerliche Sichttiefe betrug1996 in Seemitte 2,45 m. Während des herbstlichen Klarwasserstadiums wurden1976 noch max. Sichttiefen von 7,5 m gemessen, dagegen betrugen sie 1996 nur max. 4,2 m.

Die Entstehung des Werbellin läßt sich auf Inlandeisschurf und subglaziäre (unter dem Eis verlaufende) Schmelzwassereinwirkung zurückführen. Das vordringende weichselzeitliche Inlandeis folgte vermutlich einer schon früher durch Schmelzwassererosion vorgeprägten Rinne. Mit der Zurückverlegung des Eisrandes verlor das in der Vertiefung ruhende Eis die Verbindung zum aktiven Inlandeis, konservierte die Ausschürfungsfurche mit Toteis und bewahrte sie so vor einer Zufüllung. Unter dem Eiskörper abfließendes Schmelzwasser führte zu einer weiteren Eintiefung der Rinne. Viel später erst taute der Toteiskörper infolge des Klimawandels nach und nach aus. Die dadurch entstandene Hohlform füllte sich entsprechend den klimatischen Bedingungen und den Grundwasserverhältnissen mit Wasser. In seiner Ufergestaltung zeigt der Werbellinssee die typischen Kennzeichen eines breiten, in die umgebenden Hochflächen eingelassenen Rinnensees. Vor allem an der östlichen Längsseite begleiten ihn über weite Strecken Hochufer, die sich auch unter der Wasserlinie fortsetzen(Marcinek, 1981). Der Werbellinsee entwässerte über ein später zum Kanal ausgebautes Fließ über Grabow- und Pechteichsee östlich von Marienwerder in die Finow. Eine Schmelzwasserinne aus der Zeit der Zerfallsphase der Pommerschen Eisrandlage führt vom Schwarzen See nordöstlich von Althüttendorf über den Sassenpfuhl, den Tiefen und Flachen Bugsinsee, den heute verlandeten Tiefen See und den Diebelsee bei Altenhof in den Werbellinsee.
Vermutlich aus der Zeit des Zerfalls der Angermünder Eisrandlage stammt schließlich eine dritte Abflußrinne, die vom Großen und Kleinen Präßnicksee kommend, bei Friedrichswalde die Pommersche Endmoräne durchbricht und über den Großen und Kleinen Döllnsee dem Döllnfließ folgend südlich von Krewelin in die Havel mündet. Kleinere Rinnen durchbrechen die Endmoräne auch im Revier Lindhorst und anderswo.


(Foto: W.Ebert)

Einen völlig anderen Charakter und Entstehungsgeschichte hat der Grimnitzsee, der nördlich der Pommerschen Endmoräne liegt. Die Seespiegelhöhe seiner 776,3 ha großen Wasserfläche beträgt 65,1 m über NHN und befindet sichdamit etwa 22 m über der des Werbellins. Die maximale Wassertiefe des Grimnitzsees erreicht nur ungefähr 11 m, die mittlere 4,6 m. Das flache,ovale Becken entstand durch Gletscherausschürfung (Exaration) zur Zeit der Pommerschen Eisrandlage und bildet die tiefste Stelle des Joachimsthaler Inlandeislobus. Im Gegensatz zum Werbellin als Rinnensee liegt der ca.2 km von dessen Nordende entfernte Grimnitzsee in einem Zungenbecken.
Neben den Rinnen- und Zungenbeckenseen gibt es noch eine dritte Form, die Toteis- oder Kesselseen. Es sind abflusslose Stillgewässer in der End- oder Grundmoräne, seltener auch im Bereich des Sanders. Typisch für diese, meist nicht allzu großen, rundlichen oder ovalen Seen ist es, daß ringsum ein deutlicher Anstieg des Geländes zu erkennen ist. Sie entstanden durch langsames Austauen größerer Toteisblöcke. Zu dieser Seeform gehörenu. a. der Große und der Kleine Lubowsee.

Klimatisch liegt das Gebiet der Schorfheide an der Südöstlichen Grenze des Mecklenburg-Brandenburgischen Übergangsklimas, welches sich zwischen dem Ostseeklima im Norden und dem Ostdeutschen Binnenlandklima im Süden erstreckt. Es hat damit weder ausgesprochen ozeanischen noch kontinentalem Klimacharakter, jedoch Tendenz zu letzterem.
Das Temperaturregime der Schorfheide reicht für eine normale Entwicklung unserer einheimischen Pflanzen aus. Die Jahresmitteltemperatur beträgt7 - 8 º C, in der Vegetationsperiode vom April bis Juni bei 11 - 12 ºC und in der vom Juni bis August bei 16 - 17 º C. Die Unterschiede zu den angrenzenden Gebieten sind gering. Auch hinsichtlich der übrigen Klimaelemente gibt es - mit Ausnahme der Niederschläge - keine wesentlich Differenzierung zur mittleren Uckermark und zum Barnim.

Deutlicher hingegen weichen die Niederschläge der Schorfheide von denen ihres Umlandes ab. Wie aus den Niederschlagskarten des "Klima-Atlas der DDR" ersichtlich,liegen die mittleren Niederschlagssummen für den Zeitraum von 1891 - 1930 hier über 600 mm, im Gegensatz zu den bei 540 mm liegenden Niederschlägendes weiträumig umgebenden Gebietes. Die Karten der mittleren Niederschlagssummen der Vegetationsperiode I (April bis Juni) sowie die der VegetationsperiodeII (Juni bis August) bestätigen diese Aussage.

Im folgendenseien einige Jahresniederschlagssummen (in mm) von Meßstationen im Bereich der Schorfheide und ihrer Umgebung wiedergegeben:

Meßperiode
 
1901- 1950
inmm
1964- 1990 (nach Schulzke)
inmm
Angermünde
551
531
Eberswalde
565
(nichtangegeben)
GroßZiethen
571
595 (Althüttendorf)
Altenhof
610
615
Zehdenick
552
542

 

Eine vonLützke (1981) entworfene Skizze zur mittleren jährlichen Niederschlagshöhe im Raum Eberswalde für den Zeitraum von 1891 bis 1930, zeigt eine kontinuierliche Niederschlagserhöhung von Südost nach Nordwest (von Liepe bis Altenhof). Die Fortsetzung dieses Trends auf 640 mm im Bereich der inneren Schorfheide westlich des Werbellinsees erscheint allerdings problematisch, da durch keine Niederschlagsmeßstellen belegt.

Vegetationskundliche Untersuchungen von G. Hofmann (persönliche Mitteilung) im Gebiet der inneren Schorfheide ergaben dem gegenüber nachweisbare lokalklimatische Unterschiede zwischen dem Raum westlich und östlich des Sees. In dem ganz offensichtlich niederschlagsärmeren Raum westlich des Werbellinsees, der auch meist ärmere Standorte aufweist, stockten natürliche Eichen- und Kiefernwälder, die nach Norden und Osten von natürlichen Buchenwälder flankiert wurden. Als Erklärung für diesen Fakt muß vermutet werden, daß der Werbellinsee einelokale Wetterscheide bildet.

Von Westen kommende Wolken regnen sich über dem See und den nach Osten und Norden anschließenden
Erhebungen der Altenhofschen Eichheide und der Mörderberge ab. Aus diesem Grunde verzeichnet Altenhof besonders hohe Niederschlagswerte. Das dabei auftretende Niederschlagsdefizit trägt offensichtlich der westlich des Sees gelegene Teil der inneren Schorfheide.

NiederschlagsärmeresGebiet der inneren Schorfheide

 

Literatur:

Ebert, W.u. a.: Natur und Geschichte der Schorfheide. Entdeckungen entlang der Märkischen Eiszeitstraße, H. 6, Eberswalde 2001

Lützke, R.:In: Werte unserer Heimat. Band 34, Um Eberswalde, Chorin und den Werbellin-See. Akademie- Verlag, Berlin 1981, S. 14

Schlaak,N.: Der Diebelsee in der Bugsinseerinne bei Altenhof - Ein Beitrag zurLandschaftsgeschichte der östlichen Schorfheide. Jahrbuch für Heimat-,Kultur- und Naturgeschichte 1998/99.

Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert,/ N. Schlaak © 2002