Nordöstlich von Templin, unmittelbar am Petznicksee befindet sich ein stattlicher Wirtschaftshof und an dessen Stirnseite das ehemalige Gutshaus. Es ist ein eingeschossiger, sehr breit gelagerter Putzbau mit einem mächtigen Mansarddach. Nur ein leicht vorgezogener Mittelrisalit lockert das massive Gebäude etwas auf.
Das Anwesen ist eines der zahlreichen Arnimschen Besitzungen in der Uckermark und geht zurück auf deren Gerswalder Linie. Otto von Arnim vererbte einem seiner Söhne, Bogislaw Bernd von Arnim, das ehemalige Vorwerk Petznick. Dieser baute hier 1756 das Gutshaus und verschuldete sich dabei. Nur die Aufnahme von Pfandbriefen rettete ihn 1778 vor dem Verkauf. 1784 erbte sein Sohn Otto Erdmann Christoph Albrecht das Anwesen. Seine Heirat der Adolphine Albertine von Warburg 1799 gab ihm vermutlich finanzielle Sicherheit. Die Besetzung durch Truppen Napoleons brachte das Gut wiederum an den Rand des Konkurses. Nach dem erbenlosen Tod des Besitzers 1821 erwarb aufgrund des Vorkaufsrechtes Ferdinand August Valentin von Arnim die Anlage bei einer Versteigerung. Er ließ den Mittelrisalit des Gutshauses aufstocken und mit einem Dreiecksgiebel versehen.
Um 1900 wurde der Gutspark erweitert und das Innere des Hauses im Jugendstil erneuert.
Petznick blieb bis Ende des 2. Weltkrieges in der Hand der Arnims. Seit 1948 wurde das Gutshaus in Wohnungen aufgeteilt; daneben waren der Kindergarten und eine Jugendausbildungsstätte untergebracht. Gutshaus Petzig 2010. Foto W. Ebert |
© Märkische Eiszeitstraße, M. Klebert, 2004