Gutshaus Lübbenow [UM]

Lübbenow im Norden der Uckermark ist sehr alt - schon 1301 wurde ein "Hermannus de Lubbenow" urkundlich erwähnt. Vom späten Mittelalter bis ins 16. Jahrhundert wurde eine beträchtliche Anzahl adliger Wohnhöfe benannt, deren Besitzer mehrfach wechselten. Erst mit Beginn des 18. Jahrhunderts wurde eine Familie von Glöden dauerhaft sesshaft, so ein Carl Friedrich von Glöden (gest. 1759). Vermutlich wurde von ihm 1738 ein erstes Gutshaus errichtet, ein zweigeschossiges Fachwerkhaus.
In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts kam es zur Verschuldung des Gutes. Verkauf und danach mehrfacher Besitzerwechsel waren die Folge. Eine Versteigerung 1778 blieb ergebnislos. Per Gerichtsbeschluß wurde es dem vorherigen Inhaber, Heinrich Gottfried von Dargitz, zugeschlagen. Dessen Tochter heiratete Karl Gottlob von Stülpnagel auf Grünberg.
Der Sohn Heinrich Carl August von Stülpnagel, Landrat des uckermärkischen Kreises und Ehrenbürger der Städte Prenzlau, Pasewalk und Strasburg, ließ 1824 das alte Gutshaus abreißen. Er baute 1826 an gleicher Stelle ein neues respektables herrschaftliches Wohnhaus in klassizistischem Stil. Es war ein hochgesockelter, eingeschossiger Rechteckbau mit Krüppelwalmdach. Aus dieser Zeit stammt vermutlich auch der Gutspark - leider ist davon nur wenig erhalten.
1920 wurde der Hamburger Architekt Erich Elingius mit einem neoklassizistischen Umbau, unter Beibehaltung des alten Bestandes, durch die Familie von Stülpnagel beauftragt. Elingius war bekannt als Architekt größerer Stadtvillen in der Umgebung Hamburgs und einiger Herrenhäuser in Schleswig-Holstein. 1921/22 musste der Bau in Lübbenow jedoch unterbrochen werden und wurde erst 1938 vollendet. Es erfolgte die Aufstockung eines Geschosses, und beidseitig wurde eine Fensterachse angebaut. Der hell verputzte Kastenbau wird von einem hohen Walmdach abgeschlossen.
Nach dem Krieg diente das ehemalige Gutshaus als Kulturhaus und als Schule. Vor einigen Jahren wurde es aufwendig saniert.

Quelle:
Zur Geschichte von Lübbenow. In: Heimatkalender Prenzlau 1939

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