Groß Fredenwalde ist ein typisches Gutsdorf, im Norden des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin gelegen. Auf einer Anhöhe erhebt sich das zweigeschossige ehemalige Gutshaus. Sein Reiz liegt in der exponierten Lage mit Einbindung in den ehemaligen Gutspark. Es ist eines der wenigen barocken Häuser der Uckermark aus den dreißiger Jahren des 18. Jahrhunderts, deren Aussehen weitestgehend erhalten blieb. Davon zeugt ein Vergleich mit der Lithografie nach Alexander Duncker.
Nachdem die Herren von Stegelitz, von Greiffenberg und von Klützow den Rittersitz Fredenwalde aufgaben, übernahm die Familie von Arnim vermutlich im 16. Jahrhundert den Besitz. Dieser Familienzweig geht auf den Hauptmann des Uckerlandes, Hans von Arnim, zurück. Er gilt als Begründer der drei Hauptlinien des Arnimschen Geschlechtes. Sein Vetter Bernd erwarb das Städtchen Fredenwalde. Die beiden Enkel Moritz und Magnus teilten den Besitz. Auch späterhin sprach man von Moritz' Hof und Magnus` Hof.
Alexander Magnus von Arnim legte Ende des 17. Jahrhunderts den Grundstein für den Neubeginn auf dem wüsten Magnus Hof. Vermutlich kam er durch dreimalige Heirat reicher, aber wesentlich älterer Frauen zu Geld und kaufte den Moritz' Hof. Die beiden Söhne, Curt Friedrich und Alexander - sie standen beide in preußischen Kriegsdiensten - teilten den Besitz erneut.
Bauherr des neuen Gutshauses war Alexander von Arnim. 1734 nahm er als Major seinen Abschied und zog mit seiner Gattin Sophie Charlotte von Oertzen in das soeben fertiggestellte Herrenhaus. Nach seinem Tode übernahm die Witwe den Gutshof in Vormundschaft für ihren Sohn Alexander Wilhelm. Bereits 1754 trat dieser Sohn ebenfalls in preußischen Militärdienst und nahm wärend des Siebenjährigen Krieges an den Schlachten Friedrichs II. teil. Inzwischen zum Generalleutnant avanciert, wurde er 1806 in der Schlacht von Jena-Auerstedt schwer verwundet.
Das ehemalige Gutshaus war bis zur politischen Wende Teil des Volkseigenen Gutes Temmen. Seit 1993 wurde es nicht mehr genutzt. 1996 erwarb Alard von Arnim Gutshaus und Wirtschaftshof und pachtete die zugehörigen landwirtschaftlichen Flächen.
© Märkische Eiszeitstraße, M. Klebert, 2004