Auf dem Weg zur Neuenhagener Insel führt uns die B 158 in das schöne Straßendorf Schiffmühle. Die jetzige Gemeinde bildete sich im Jahre 1945 aus den drei Dörfern Schiffmühle, Neutornow und Gabow und zählt ca. 730 Einwohner.
Das älteste der drei ehemaligen Dörfer ist Gabow, das bereits einen slawischen Vorgänger hatte. 1337 erstmals im "Landbuch der Neumark" erwähnt, soll es dem Ritter Nicolaus Albus auf Neuhagen gehört haben; ab 1490 denen von Uchtenhagen.
Das Kolonistendorf Neutornow wurde 1755 - 1760 am rechten Ufer eines Armes der Alten Oder von Friedrich II. angelegt. Schiffmühle auf der Oder. Federzeichnung von H. J. Merke |
Der Ortsteil Neutornow entstand 1755 - 1760 nach der Trockenlegung des Oderbruchs. Der hohe Schornstein verweist auf das Schöpfwerk, das 1896 in Betrieb genommen wurde. Es befindet sich unterhalb des Schöpfwerkes Gabow an der Stillen Oder. Es pumpt bei Bedarf das Wasser der Stillen Oder in die Güstebieser Alte Oder. Das als Klinkerbau ausgeführte Werk ist ein Hochwasserschöpfwerk, d. h. die Entwässerung erfolgt in der Regel über einen Freiauslauf, und das Schöpfwerk schaltet nur ab einem bestimmten Hochwasserstand zu. Das alte Pumpwerk, welches mit Steinkohle dampfbetrieben war, zerstörte das Hochwasser 1947. Die Wiederinbetriebnahme erfolgte im Oktober 1949 mit elektrischem Antrieb.
Schöpfwerk Neutornow Foto: W. Ebert |
Eine weitere Sehenswürdigkeit befindet im Ortsteil Gabow hinter dem mit Eschen bepflanzten Rundling, gegenüber dem Gasthof Gänseblümchen. Es ist ein Feldbackofen, der noch bis 1946 ständig und heute zu besonderen Anlässen genutzt wird.
Der Feldbackofen von Gabow Foto: H. Domnick |
Literatur:
Faltblätter mit Dorfbeschreibung und Dorflehrpfad von Schiffmühle. Herausgegeben vom Verein zur Förderung von Beschäftigung und Qualifizierung Bad Freienwalde e. V.
© Märkische Eiszeitstraße, H. Domnick, 2004
Das Modell der Schiffmühlex nach dem der Ort