Ruhlsdorf

 

Geschichte

Das Bauerndorf, damals hieß es Rulevestorpp, fand bereits 1316 erstmals urkund- liche Erwähnung. Damals wurde das Dorf von den mecklenburgischen  Herzögen an die Ritter von Blankenburg und die von Greiffenberg verpfändet. Die Vogtei Lieben- walde, zu der Ruhlsdorf gehörte, unter- stand damals den Mecklenburgern. 1375, wieder im Besitz der brandenburgischen Markgrafen, besaß der Berliner Bürger Hoge Einnahmen und Obergericht und 1412 hatten die von Holtzendorf Ruhlsdorf in ihrem Besitz. 1513 verfügte der Landvogt der Uckermark, Hans von Arnim, wie schon sein Vater, über alle Rechte in "Ruhlsdorf vor der großen Heide", und zu Ende des 16. Jahrhunderts gehörte der Ort wieder zum kurfürstlichen Amt Liebenwalde.



 

Ortsbeschreibung

Ruhlsdorf ist ein typisches Angerdorf, mit schönem alten Baumbestand, meist Linden. Besonders hervorzuheben ist der neu gestaltete Dorfangerbereich mit dem Bürgerhaus (ehemals Schule) und der Dorfkirche, die von einer Steinmauer des ehemaligen Friedhofes umgeben ist. Es ist ein verputzter Saalbau des 18. Jahrhunderts ( auf der Windfahne steht 1775) mit einem westlichen Turmaufsatz. Eine Besonderheit der Kirche ist ihre Einzeigeruhr. Ein Vorgängerbau soll unter Förderung des Kurfürsten 1663 (der zugehörige Glockenturm 1699) erbaut worden sein.
Am Anger finden wir noch heute typische Gehöfte mit traufständigen Wohnhäusern und giebelständigen Stallungen.

Eine ausgesprochene Anziehungskraft für Touristen haben die in der Umgebung entstandenen klaren Kiesabbauseen. Auf einem derselben, dem Ruhlesee, entstand 1999 eine besondere Attraktion: eine Wasserskiliftanlage. Auf dem 920 m langen Rundkurs kann man bei einer Gesch- windigkeit von 30 - 60 km/h nicht nur seine Standfestigkeit unter Beweis stellen, sondern auch das Wasserskifahren bis zur athletischen Meisterschaft steigern. Es können gleichzeitig 9 Personen fahren.
Auf der anderen Seite der Straße befindet sich der heute schon sehr beliebte Bernsteinsee, an dem noch ein "Schorfheidebad" mit Sport- und Freizeithotel, Tauchstation, Tennisplätzen und Minigolfanlagen entstehen soll.
Da der Sandabbau noch nicht abgeschlossen ist, entstehen immer neue Baggerseen, die der Landschaft südlich von Ruhlsdorf den Namen "Land der wachsenden Wasser" verlie
hen hat.
 

© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert 2003