Neben dem Sieben-Hügel-Weg zum Baasee und dem gern genutzten Oder-Neiße- Radweg entlang des Oderdeiches gehört der Wanderweg zum Granitberg zu den bekanntesten Routen. Angelegt 1957 als dritter Lehrpfad des Kreises Bad Freienwalde, soll er als "Heimatkund-licher Lehrpfad Granitberg" an den 1945 verstorbenen Sanitätsrat Dr. med. Gustav Fiddicke aus Freienwalde erinnern.
Der 12 km lange Wanderweg beginnt am Bahnhof in Bad Freienwalde, führt über die heute viel befahrenen Straßen zum Weidendamm und weiter nach Schiffmühle bis hinauf zum 75 m hohen Granitberg bei Gabow.
Der Weidendamm, er wurde schon 1542 von den Uchtenhagenern angelegt, führt über die Brücke, die die Alte Oder überspannt. Gleich hinter der Brücke biegt die Hauptstraße links ab. Direkt an der Abbiegung befindet sich das ehem. Chausseehaus, welches während der Befestigung der Straße zur Erhebung eines Wegezolls, der Maut, diente. Das Haus entstand nach Entwürfen von C. F. Schinkel.
Der Granitberg von Gabow aus gesehen Foto: W. Ebert | In der Haarnadelkurve steht der Fährkrug, ein Laubenhaus aus dem 15. Jahrhundert. Rechts abbiegend kommt man zum Waldfriedhof. Dahinter folgt ein Verlandungshochmoor mit Sphagnum recurvum (gekrümmtes Torfmoos). Diese Moore entstehen an den Ufern nährstoffarmer, abflussloser Gewässer. Eine ehemalige Tongrube, das sog. Teufelsauge, mit steil abfallenden Hängen, liegt nun unterhalb des Wanderweges. Der Ton stammt aus dem Tertiär und wurde in der Saale-Kaltzeit aufgestaucht. |
Blicken wir zurück ins trockengelegte Oderbruch in Richtung Freienwalde, so wird der auf das Hochwasser von 1838 zurückreichende Bruchsee sichtbar.
Auf dem Rückweg empfiehlt es sich, durch Gabow und das schöne Straßendorf Schiffmühle zu gehen. Der Dorfplatz im Ortsteil Gabow wird von unter Naturschutz stehenden Eschen geprägt. Dieser Platz war zur Bronze- und Eisenzeit schon besiedelt. Urkunden einer Besiedelung sind von 1337 bekannt.
In den Jahren 1755 - 1760 entstand der Ortsteil Neutornow, gekennzeichnet durch den weithin sichtbaren Schornstein des 1895 in Betrieb genommenen Schöpfwerkes. Auf dem Friedhof neben der Kirche befindet sich das Grab von Henry Fontane, dem Vater von Theodor Fontane. Oberhalb von Neutornow, am sog. Holländer, befand sich ein urgeschichtliches Gräberfeld, von dem die bronzezeitlichen Fundstücke im Oderlandmuseum in Freienwalde zu sehen sind.
Am Ortsausgang von Schiffmühle befindet sich das renovierte Wohnhaus von Henry Fontane, der hier seine letzten Lebensjahre verbrachte. Es ist heute Museum.
© Märkische Eiszeitstraße, H. Domnick, 2004