Der Ortsteil Krummenpfahl entstand als Wohnsiedlung erst 1932 infolge der Aufsiedlung des Rittergutes Cöthen (und Dannenberg). Bis dahin gab es Krummenpfahl nur als Schäferei mit Schafstall (Krummenpfahl Nr.5, heute Baracke rechts - als "Cafe am Gamensee") und mit einem Wohnhaus für den Schäfer (Krummenpfahl Nr.4).
Erstmalig erwähnt wurde Krummenpfahl aber schon 1735 und zwar abwechselnd als Vorwerk (sicher mit geringem Ausmaß) und als Schäferei. Noch 1925 - also vor der Gutsaufsiedlung - gab es dort nur 6 Einwohner. Wegen der früher üblichen Verwaltungstrennung zwischen Gutsbezirk und Gemeindebezirk wurde Krummenpfahl zeitweilig zu Cöthen und damit zur Gemeinde Falkenberg gezählt, obwohl es ehedem schon zur Gemarkung Dannenberg gehörte und auch nur knapp 2 km entfernt liegt. In offiziellen Unterlagen war die Schäferei Krummenpfahl jedoch noch 1928 Bestandteil des Rittergutes Cöthen und gehörte damit verwaltungsmäßig zu dessen Gutsbezirk. 1928 beginnend und in der Folge wurde die Verwaltungsteilung zwischen Gutsbezirk und Gemeindebezirk allgemein aufgehoben, so dass die Zugehörigkeit geändert und normalisiert wurde. Mit der 1932 erfolgten Aufsiedlung und Neugründung ergab sich dann auch logischer Weise wieder die heutige Zuordnung zu Dannenberg. Die Siedlungshäuser sahen 1932 ursprünglich alle gleich aus, da sie von der gleichen Siedlungsgesellschaft errichtet worden sind. Sie sind heute aber wie vieles andere so stark verändert, dass der frühere Zustand nur noch selten zu erkennen ist.
Außerdem gab es am Großen Gamensee eine Fischerei mit Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude und zwar schon vor 1825. Sie war aber wahrscheinlich dem Rittergut und Ort Cöthen zugeordnet. Mit einiger Fantasie kann man den Wohnplatz auf der Halbinsel noch erkennen, z.B. an den noch vorhandenen Obstbäumen. 1840 wird das Fischerhaus am Gamensee nochmals ausdrücklich erwähnt.
Die Siedlung am Gamensee wird ortsüblich als "Bungalow-Siedlung" bezeichnet. Sie wurde ab 1973/1974 als Naherholungsgebiet für Betriebe und Privatleute aufgebaut. Damit in Verbindung stand auch die Asphaltierung der heutigen Straße von Dannenberg über Krummenpfahl nach Kruge und Gersdorf. Vor 1945 war auch die Verbindung von Dannenberg nach Krummenpfahl nicht durchgehend befestigt. Es gab von Dannenberg aus eine Pflasterstraße bis ungefähr in Höhe der ehemaligen Windmühle (bzw. bis zum sog. Erdpfuhl oder dem Durchgang der Erdölleitung Schwedt - Leuna). Anschließend hatten die Dannenberger und Krummenpfahler Bauern in eigner Regie nach der Aufsiedlung noch einen kleinen Teil selbst zu pflastern versucht, dabei aber den Anschluss an Krummenpfahl nicht erreicht. Es blieb eine Strecke von ungefähr 750 m und der Weg durch die gesamte Ortslage unbefestigt und zwar bis in die 50er Jahre.
© Märkische Eiszeitstraße, G. Rumland, 2008