Klobbicke

Geschichte


Klobbicker Kirche / W. Ebert

Klobik, Clobbik oder Globeke, wie das Dorf früher hieß, wurde 1360 erstmals urkundlich erwähnt. Das Landbuch von 1375 weiß unter anderem Folgendes über den Ort zu berichten: Klobik hatte 46 Hufen, von welchen der Pfarrer 4, die Kirche eine und Tyle und Erwin Repkow 10 zu ihrem Hofe hatten. Von den übrigen (31) Hufen gaben die Bauern Pacht und Bede, welche die Kurower, die Doberchow, eine Witwe Glutzer und die St. Georgs-Kapelle zu Neustatt bezogen. Es waren 15 Kossäten, ein Krug und eine Mühle vorhanden. Das oberste Gericht und den Wagendienst hatten die Repkows mit Ausnahme der 13 Hufen, welche Kurower und Doberchow besaßen.
Im Laufe des 15. Jh. wechselten mehrfach die Besitzer. Aus dem Schossregister von 1450 lässt sich ableiten, dass das Dorf durch die Hussiten verwüstet worden war, denn nur 12 Bauernhufen waren noch besetzt. Besitzer des Dorfes war damals wohl die Familie Tharmow (auch Thermo, Termo oder Tarnow geschrieben). Sie blieb es auch bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. 1588 wird ein Christoph von Lindstedt als Mitbesitzer des Dorfes und 1608 die Lindstedts als Besitzer des gutherrlichen Hofes und der beiden Mühlen erwähnt. Die Thermow hatten aber einen Gutsanteil behalten. Beide Anteile erwarb nach 1610 der Freiherr Friedrich v. Blumenthal, von dessen Erben der Kurfürst das Dorf im Jahre 1676 übernahm und es dem Amt Biesenthal zulegte. 1764 wurden am Königlichen Vorwerk Klobbicke Kolonisten angesiedelt. Das Dorf hatte damals 198 Einwohner, 1840 waren es schon 330.
 

Ortsbeschreibung


Altar der Klobbicker
Kirche / W. Ebert

Klobbicke, seit 1973 ein Ortsteil der Gemeinde Tuchen-Klobbicke, liegt am Rande des Naturparks Barnim. Es ist ein Straßenanger- und Gutsdorf deutscher Gründung. Sein Name soll aus dem des Lokators (Globig) abgeleitet worden sein.
Die ansehnliche Dorfkirche ist ein frühgotischer Feldsteinbau aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Sie wurde als typische Chorquadratkirche mit rechteckigem Schiff und eingezogenem Chor in regelmäßigen Feldsteinquadern ausgeführt. Die drei Ostfenster besitzen noch die ursprüngliche Form, im Giebelfeld befindet sich außerdem ein Okulus. Turm und Anbau an der Südseite des Chores stammen aus den Jahren 1904/05.
Im Inneren hat die Kirche eine hölzerne Tonnendecke (im Chorraum mit Kassettenbemalung). Der hölzerne, gefasste Altaraufsatz stammt aus dem Jahre 1630. Im gleichen Jahr entstand auch die Kanzel, ein polygoner Kanzelkorb, der von einer geschnitzten und gefassten Mosesfigur gestützt wird. Als Stifter der Innenausstattung wird die Familie v. Lindstädt genannt. An der Nordwand der Kirche befindet sich ein Reliefgrabstein des Ritters v. Termo aus dem Jahre 1575.

Klobbicke ist ein guter Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen in die waldreiche Umgebung des Ortes, besonders ins Gebiet des romantischenNonnenfließes.

Literatur:
• Beeskow, H.-J.: Führer durch die evangelischen Kirchen des KirchenkreisesBarnim.
  Eberswalde, 1999
• Fidizin, E.: Geschichte des Kreises Oberbarnim. Berlin 1858
• Landschaften in Deutschland - Werte der deutschen Heimat.
  Um Eberswalde, Chorin und den Werbellinsee. Böhlau Verlag, 2002
• Schmidt, R.: 6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim. Bad Freienwalde 1926

© Märkische Eiszeitstraße, K. Rohlfien / W. Ebert, 2005