Dannenberg

Geschichte

Dannenberg könnte, wie die angrenzenden Orte Cöthen, Falkenberg und Hohenfinow, wettinisches Siedlungsgebiet gewesen sein. Erstmals erwähnt wurde der Ort 1289 (1989 wurde das 700jährige Bestehen gefeiert).
Im Landbuch wurde "Dannenberge" 1375 mit 72 Hufen erwähnt. Diese verteilten sich neben kleineren Bauernhöfen auf drei größere Anteile: Als Gutsherrschaft wurden die v. Werben genannt, welche neben Gericht und Wagendienst die Pacht und Bede von 40 Hufen und 2/3 der Mühlenpacht seit Alters her besaßen. Pacht und Bede von weiteren 14 Hufen besaß Hans v. Haselberg, der sie im Jahre 1367 von Beteke Pfuhl erkauft hatte. 10 Hufen gehörten schließlich noch zum Hofe Petze Dannenberges.
1413 gehörten zum Besitz derer v. Werben 28 Hufen mit allen Rechten, einschließlich der Fischerei auf dem Dorf- und Habichtspfuhl sowie die des halben Gamensees. Der werbensche Anteil an Dannenberg ging später an die Familie Holtzendorf auf Cöthen über. Als 1652 Wolf Christoph von Falkenberg das Dorf und Gut Cöthen von den v. Holtzendorf übernahm, gehörte dazu auch deren Anteil an Dannenberg.


Dannenberg / W. Ebert

Der Dannenbergsche Hof gelangte nach 1375 an die Familie Malchow. Er wurde ein freier Hof mit 1/3 Anteil an der oberen Gerichtsbarkeit und am Kirchenpatronat. 1433 verstarb der Letzte der Familie und das Gut fiel an den Kurfürsten zurück, der es an Hein Pfuhl zu Lehen gab. Im Besitz dieser Familie verblieb es bis zur Zeit des Großen Kurfürsten, wobei aber einzelne Höfe und Hufen zwischenzeitlich an die v. Holtzendorf veräußert worden waren. Die bei den Pfuhls verbliebenen Gutsanteile fielen 1620 dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm anheim, welcher sie seinem General-Feldmarschall Grafen v. Sparr verlieh.
Auch der dritte Anteil, welchen 1375 Hans von Haselberg besaß, befand sich später im Besitz der Familie v. Sparr. Neben dem Landeigentum von 14 Hufen hatten sie nach einem Lehnbrief von 1598 auch die Gerichte auf ihren Hufen.
Die Familie v. Sparr verkaufte ihre Besitzungen in Dannenberg an den Reichsgrafen von Flemming, der ab 1707 Besitzer des Dorfes und Gutes Cöthen war. Im Jahre 1721 erwarb schließlich die Familie v. Jena Cöthen einschließlich Falkenberg und Dannenberg.
Der hoch verschuldete Jena'sche Besitz ging 1932 an eine Gläubigerbank, welche diesen zerstückelte und verkaufte. Es kam so zu einer Aufsiedlung des Ortes.
Im Herbst 1945 wurde die Bodenreform durchgeführt und 1954 bildeten sich in den einzelnen Ortsteilen Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG), die sich 1960 zur LPG "Einigkeit" zusammenschlossen.
Zur Gemeinde Dannenberg gehören die Ortsteile Krummenpfahl, Torgelow und Platzfelde. 1995 lebten in Dannenberg 344 Einwohner. 2002 wurde der Ort nach Falkenberg eingemeindet.

 

Ortsbeschreibung

Der Ort Dannenberg/Mark liegt am Nordrand des Barnimplateaus, östlich des Gamengrundes. Dieser ist eine subglaziale (unter dem Eis entstandene) Rinne, welche die Barnimhochfläche in nord-südlicher Richtung durchzieht. In tieferen Becken bildeten sich Seen, die zusammen mit den teilweise mittelgebirgsartigen Geländeformen der Landschaft einen ganz besonderen Reiz verleihen.


Dannenberger Dorfkirche / H. Domnick

Die Struktur des Angerdorfes ist heute vor allem um den Dorfteich herum noch vorhanden. In aufgelockerter Bauweise bilden die Höfe den Kern des Ortes. Von der alten Bausubstanz sind jedoch nur wenige Reste, z. B. die des alten Gutes, erhalten. Eine zentrale Grün- und Erholungsfläche des Ortes stellt der Anger mit dem Dorfteich dar.
Westlich des Angers steht die Dorfkirche. Der rechteckige neogotische Feld- und Backsteinbau wurde 1894 eingeweiht, nachdem ein Jahr vorher der Vorgängerbau abgebrannt war. Die Kirche hat seitlich große Spitzbogenfenster und einen Westturm. Fast die gesamte Ausstattung stammt aus der Gründerzeit. 1989 wurde die Kirche renoviert und das umliegende Gelände kultiviert.

Über den Ortsteil Krummenpfahl kommt man zur Siedlung Gamensee. Diese liegt im Landschaftsschutzgebiet Gamengrund unmittelbar oberhalb des Gamensees. Sie dient ausschließlich der Erholungsnutzung und besteht aus ca. 100 Freizeit- und Wochenendhäusern.

Literatur:
• Beeskow, H.-J.: Führer durch die evangelischen Kirchen des Kirchenkreises Barnim.
  Eberswalde, 1999.
• Fidizin, E.: Geschichte des Kreises Oberbarnim. Berlin 1858,Homepage des Amtes Falkenberg

© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert / H. Domnick, 2008