Geschichte
Als die einst kleinste Gemeinde des Amtes Biesenthal gehört Danewitz seit dem 26. Oktober 2003 zur Stadt Biesenthal als Ortsteils.1364 erstmals in Urkunden genannt, gehörte das Dorf das gesamte Mittelalter hindurch zur Burg Biesenthal, welche von 1426 – 1577 der Familie von Arnim gehörte.
„Das ursprünglich freie Bauerndorf hatte mit seinen zwölf Bauerngütern ein großes Gesinde aus eigener Küche mit Backofen und Räucherkammer zu versorgen. Doch am 2. Oktober 1826 brach um 1 Uhr mittags, als der größte Teil der Einwohner sich auf dem Felde befand, durch Unvorsichtigkeit bei dem Gebrauch einer neu angelegten Räucherkammer ein Feuer auf dem Tempelfeldischen Ende ausund verbreitete sich, vom Ostwinde getrieben, schnell nach der Biesenthaler Seite hin. Im Nu standen die strohgedeckten, mit Getreide- und Futtervorräten reich gefüllten Gebäude in Flammen.
Nach dieser Katastrophe wurde verfügt, dass jeder Bauer seinen Backofen in sicherer Entfernung vom Gehöft zu errichten habe. So entstanden um 1850 in den Bauerngärten zwölf Backöfen in Feldsteinbauweise, die großenteils noch lange nach dem Zweiten Weltkrieg in Gebrauch waren - einmalig im Land Brandenburg“ (Brandenburger Landstreicher).
Typischer Danewitzer Feldsteinbackofen. Foto W. Ebert
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Bäckermeister Scheuig beim Brotbacken. Foto W. Ebert |
Nun lebt seit dem Frühjahr 1995 der alte Brauch des Brot- und Kuchenbackens im Feldsteinofen wieder auf. Mit drei "Backofenfesten", im Mai "Frühlingsfest", am letzen Sonntag im August"Erntefest" und am 3. Oktober "Einheitsfest" genannt, feiert die Gemeinde dieses Handwerk. Aber auch zu anderen Anlässen gibt es frisch gebackenes Steinofenbrot und selbst gebackenen Kuchen.
Mehrfach im Jahr finden in Danewitz Backofenfeste vom örtlichen Verein statt
zu denen zahlreiche Besucher sich mit frischen Backwaren versorgen.
Foto: H. Domnick
Ortsbeschreibung
Danewitz, ca. 4 Kilometer südlich von Biesenthal gelegen, hat über die Zeit hinweg seinenCharakter als Straßenangerdorf und Bauerngemeinde bis heute weitgehend erhalten. .
| In der altenDorfstraße steht die Dorfschmiede aus dem Jahr 1595. Bis 1960 wurde sie als Hufschmiede genutzt.
Sie erhielt im Jahre 2003 eine gründliche Rekonstruktion. Zu besonderen Anlässen wird dort wieder ein Schmiedefeuer entfacht. Die Schmiede steht unter Denkmalschutz und kann nach vorheriger Anmeldung beim Ortsvorsteher gerne besichtigt werden.
Die alte Dorfschmiede von Danewitz vor 2003. Foto W. Ebert |
Die Dorfkirche Danewitz, ein rechteckiger Feldsteinbau mit eingezogenem Chor und Apsis, stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Das Vorhandensein von Rundbögen und der Grundriß der Kirche unterstreichen den altertümlichen Charakter des Gebäudes. 1826 wurde sie Opfer des Großbrandes. Unmittelbar danach wurde sie wieder aufgebaut, verlor aber weitgehend ihr mittelalterlichen Aussehen. Schiff und Chor wurden durch Backsteinmauern aufgestockt und der quadratische
Backsteinwestturm angefügt.
Bei der inneren Restaurierung 1969 blieben die ursprünglich rundbogigen Öffnungen vermauert erhalten. Ältere Ausstattungsstücke, bis auf den klassizistischen Taufständer aus Tonguß von 1834, sind keine mehr erhalten.
Internet-Nachweise:
Brandenburg - Brandenburger Landstreicher - Ausflug nach Biesenthal
http://brandenburg.rz.htw-berlin.de/ausflug_biesenthal.html
Barnim Märkisches Backofendorf Danewitz
http://www.barnim-tourismus.de/index
Das Amt Biesenthal-Barnim - Tourismus / Sehenswürdigkeiten
http://www.amt-biesenthal-barnim.de/tours3
© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2011 |