Bölkendorf

Bölkendorf ist ein Ortsteil der Stadt Angermünde. Es liegt am nördlichen Ufer des Parsteinsees, 3 km nordöstlich von Parstein. Das Dorf hat heute etwa 135 Einwohner.

Wie fast alle Nachbardörfer ist auch Bölkendorf ein Angerdorf und stammt aus der deutschen Kolonisation im 13. Jahrhundert. 1346 und 1347 erhielt das Kloster Chorin vom Markgrafen Ludwig Einkünfte in Bölkendorf zugewiesen. Das Landbuch von 1375 weist 54 Hufen in "Boldenkendorp" aus, davon 4 für den Pfarrer. Neben dem Kloster Chorin, welches 8 Hufen besaß, hatten auch die Angermünder Ratsfamilie Styft, die v. Ahlim, v. Wallnow u. a. Besitzungen in Bölkendorf. Ab 1399 kaufte das Kloster Chorin nach und nach alle fremden Rechte, so dass das Dorf 1442 vollständig dem Kloster gehörte. 1543 wurde es Amtsdorf. Nach dem Erbregister des Klosteramtes waren in Bölkendorf 1577 ein Schulze, 11 Bauern mit 36 Hufen und 8 Kossäten ansässig.
Im 30jährigen Krieg wurde das Dorf geplündert und teilweise niedergebrannt, doch waren 1687 nur noch 2 Bauernhöfe und 5 Kossätenstellen wüst. 1805 waren auch diese bereits wieder bewirtschaftet.

Eingangspforte, Süd- und Ostansicht der Dorfkirche / W. Ebert

Die Kirche ist ein sog. Apsissaal, d. h. ein einfacher rechteckiger Saal mit östlich angefügter Apsis. Es handelt sich um eine Bauform, die bereits in der Antike angewandt wurde und heute vor allem im Südosten Deutschlands häufiger vorkommt. Baumaterial sind regelmäßige Feldsteinquader. Die Bauzeit der Kirche wird auf das 2.-3. Viertel des 13. Jahrhunderts geschätzt. Original erhalten sind das gestufte spitzbogige Westportal, Reste zweier Südportale und vermauerte schlanke Spitzbogenfenster. Der verbretterte westliche Dachturm stammt von 1767. Zur gleichen Zeit wurden vermutlich die hohen Stichbogenfenster im Schiff angebracht. Das Innere mit Decke und Westempore stammt aus dem 17. Jahrhundert. Der Altartisch ist ohne Aufsatz.

Der Tiefe See bei Bölkendorf , ein eiszeitlicher Rinnensee. Foto H. Domnick (2012)













Der Tiefe See bei Bölkendorf , ein eiszeitlicher Rinnensee. Foto H. Domnick (2012)

Literatur u. a. Grundlagen:
• Dehio, G.: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler.
   Die Bezirke Cottbus und Frankfurt/Oder. Akademie-Verlag, Berlin 1987
• Die Kunstdenkmäler des Kreises Angermünde. Vossische Buchhandlung, Berlin , 1929

© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2005