Blumberg Geschichte
1237 von den Markgrafen Johann I. und Otto III. dem Bischof von Brandenburg übereignet, gehörte Blumberg bis Mitte des 16. Jahrhunderts zum Tafelgut des Bischofs. Das Bestehen des Ortes läßt sich seit 1253 aus der Existenz eines Theodericus von Blumenberch schlußfolgern.
| Im Landbuch Karls VI. wird Blumberg als befestigte Stadt (oppidum) bezeichnet. In Urkunden werden Wälle und ein Berliner sowie ein Bernauer Tor erwähnt. 1454 heißt es nur noch "Stediken" und 1515 gar nur "Flecken". Nach der Reformation wurde der Besitz vom Landesherren eingezogen. Aber anstatt es zu einer selbständigen märkischen Landstadt zu erheben, verkaufte er es zur Schuldendeckung an die mächtigen Herren von Krummensee mit damaligem Hauptsitz in Altlandsberg und besiegelte damit für immer das Schicksal als Stadt.
Blumberg, am Dorfteich. Foto W. Ebert |
Geheimrat Johann von Löben, kurbrandenburgischer Kanzler, kaufte 1602 Blumberg, wo er ein Jahr später ein Schloß baute. Der 30jährige Krieg riß auch in Blumberg tiefe Wunden. Nach 1644 muß der Ort in Verfall geraten sein, denn bis zu diesem Zeitpunkt immer noch als Städtlein bezeichnet, wird nunmehr nur noch von einem Lehn- und Rittergut Blumberg gesprochen. Am 21. März 1665 wurde halb Blumberg und sein denkwürdiges Schloß Opfer eines Großfeuers, nur die Kirche konnte gerettet werden.
Ab 1654 verwaltete die Witwe des Kanzlers und später ihre Tochter Margarete Catharina, deren Bilder in der Kirche zu sehen sind, das Gut. Letztere vererbte es 1681 an ihren Enkel den Geheimen Staatsrat Freiherrn Friedrich Rudolf Ludwig von Canitz, als Dichter rühmlich bekannt, in dessen Besitz es bis zu seinem Tode im Jahre 1699 verblieb. Hiernach kam es durch Heirat und Erbschaft in Besitz der Familie von Canstein und danach derer von Schulenburg.
Portrait des Friedrich Freiherr von Canitz in der Blumberger Kirche. Foto W. Ebert |
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| 1836 erwarb Graf Friedrich Ludwig von Arnim (Boitzenburger Linie) Dorf und Gut. Er baute nach Schinkelschen Plänen ein neues Schloß in klassizistischem Stil. Es erfuhr zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Umgestaltung im englischen Landhausstil und diente nach Verkauf als NSV-Reichsseminar. 1945 wurde es zerstört und abgerissen.
Schloss Blumbberg um 1850 (Sammlung Duncker / Zentral- und Landesbibliothek Berlin) |
© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2011
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