Allgemeines zur Region Joachimsthal


Die Region Joachimsthal liegt nordwestlich der Autobahn Berlin-Stettin und ist über die Ausfahrten Britz und Althüttendorf/Joachimsthal zu erreichen. Auch die Eisenbahn erschließt das Gebiet mit ihren Stationen Kaiserbahnhof/Werbellinsee, Althüttendorf, Joachimsthal und Friedrichswalde als interessante Ausgangspunkte für Fuß- und Radwanderer.

Folgende Ortschaften bzw. Örtlichkeiten grenzen in etwa die Region ein: Altenhof, Hubertusstock, Karinhall, Friedrichswalde, Parlow-Glambeck, Altkünkendorf, Klein Ziethen, Senftenhütte, Golzow, (Altenhof).

Luftbild vom Werbellin- und vom Grimnitzsee mit dazwischen liegender Endmoräne. Foto W. Ebert     Prägend für die Region sind die Pommersche Eisrandlage, die Schorfheide sowie der Werbellin- und der Grimnitzsee. Die Endmoräne der Pommerschen Eisrandlage der Weichsel-Kaltzeit ist der markanteste Höhenzug im Nordosten Brandenburgs und im Gebiet besonders typisch ausgeprägt. Die legendäre Schorfheide diente mehr als 700 Jahre den in Brandenburg/Preußen Herrschenden, angefangen von den askanischen Markgrafen bis zum Vorsitzenden des Politbüros der DDR, als Jagdgebiet.


Der Grimnitzsee, ein typischer Zungenbeckensee,
dahinter die Endmoräne und vor dieser die längliche Rinne des Werbellinsees. Foto W. Ebert

 

Die reizvolle Waldlandschaft mit zahlreichen naturnahen Bereichen ist aber auch ein äußerst wertvoller Naturschatz, der den Kern des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin bildet. Zu Fuß, per Rad oder auch hoch zu Ross die Schorfheide zu durchwandern ist ein Naturerlebnis ganz besonderer Art. Joachimsthal ist hierfür ein geeigneter Ausgangspunkt.

Die Landschaft um Joachimsthal ist reich an Seen aller Größe und Beschaffenheit. Der bedeutendste unter ihnen ist der Werbellinsee, auch kurz Werbellin genannt. Er zählt zu den schönsten Seen Brandenburgs, ist 10,5 km lang und bis zu 1,3 km breit. Seine Seespiegelhöhe liegt bei 43,2 m über NN und seine maximale Tiefe beträgt fast 55 m. Er gehört zu den im Jungmoränengebiet seltenen Seen mit geschichtetem Wasser und vergleichsweise noch guter Wasserqualität. Hervorzuheben ist auch die wunderschöne Umgebung des Sees. Hinzu kommt, dass die touristische Infrastruktur rund um den See gut entwickelt ist; es gibt Boots- und Radverleihe, Jachthäfen, Schifffahrtslinien, Tauchschulen, Hotels, Gaststätten, Freizeitanlagen und vieles mehr. Dies alles ist die Grundlage dafür, dass heute jährlich Tausende den Werbellinsee besuchen, um sich hier zu erholen und ihren Urlaub zu verbringen

Einen völlig anderen Charakter und eine andere Entstehungsgeschichte hat der Grimnitzsee. Die Beckenlandschaft im Hinterland von Joachimsthal entstand durch die Schürfwirkung einer großen Gletscherzunge zur Zeit der Pommerschen Eisrandlage vor ca. 16 000 Jahren. Die tiefste Stelle des Zungenbeckens füllt der Grimnitzsee aus. Die Seespiegelhöhe seiner rundförmigen Wasserfläche liegt bei 65,1 m über NN und befindet sich damit etwa 22 m über der des Werbellinsees. Der größte Teil des Sees besitzt nur Wassertiefen zwischen 2 und 5 m, maximal wird eine tiefe von 11 m erreicht. Der See war vermutlich unter natürlichen Bedingungen ohne oberirdischen Abfluss. Erst durch menschliche Einwirkung erhöhte sich der Wasserspiegel und er entwässerte dann zur Welse. Wahrscheinlich zu Anfang des 17. Jh. wurde mit einem künstlichen Durchstich durch die pommersche Eisrandlage der Grimnitzsee mit dem Werbellinsee verbunden. An der eindrucksvollen Schlucht mit einem kleinen Wasserfall hinter dem Kaiserbahnhof zum Werbellinsee hin, standen einst Mühlen, deren Grundmauern heute noch zu finden sind. Zu DDR-Zeiten war der See ein Fischereiproduktionsgewässer zur Karpfenaufzucht. Das Wasser war durch die künstliche Fütterung stark belastet. Trotzdem entstand hier in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts ein großes Feriendorf, dass sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Unmittelbar an den See grenzte einst auch die Burg Grimnitz an.

Ein nicht zu übersendes Merkmal Joachimsthals ist der ehemalige Wasserturm der heute als Wohngebäude mit einem beliebten Aussichtsturm genutzt wird.
Erl bietet den Besuchern die Möglichkeit zu Fuß oder immodernen Fahrstuhl von der Plattform  hoch über den Bäumen einen Blickauf die wald- und wasserreiche Umgebung der Stadt zu werfen.

Nördlich und östlich des Grimnitzsees befindet sich ein ausgedehntes Laubwaldgebiet, zu dem auch der Grumsiner Forst mit seinen naturnahen Buchenbeständen gehört. Es ist mit rund 6.100 ha das größte Naturschutzgebiet im Biosphärenreservat. Mit dem Schanzen- (126,2 m ü. NN), dem Blocks- (139,2 m ü. NN) und dem Telegraphenberg (137,9 m ü. NN) werden hier die größten Höhen in der Region erreicht.



Einweihug des Aussichtsturmes
Foto: H. Domnick
 

Joachimsthal ist Ausgangspunkt für interessante Exkursionen und Touren wie:
  • Östliche Schorfheide (großes zusammenhängendes Waldgebiet mit zahlreichen Seen, Binnendünen mit natürlichen Kiefernwäldern u. a.)
  • Werbellinsee, östlicher Teil (Badestrände, Bootsausleihe, Dampferfahrten, Surfschule, Tauchstationen, Fahrradverleih, „Kaiserbahnhof“)
  • Altenhof (idyllischer Ort am Werbellinsee mit internationaler Jugenderholungs- und Begegnungsstätte [öffentliche Unterkunft und Verpflegung], gute Wandermöglichkeiten )
  • Grimnitzsee (Badesee mit Bootsverleih, Ferienanlagen, Hotels), Althüttendorf (historische Windmühle), Naturbeobachtungspunkt
  • Groß u. Klein Ziethen (Hugenottenkirche, geologische Besonderheiten: Blockendmoränen mit ehemaligen Steinbrüchen, Sanderflächen - heute Kiesgrube u. a.)


An der nordwestlichen Grenze der Region liegen die beiden vom Wald umschlossene Ortschaften Parlow und Glambeck. Ihre Bewohner haben nach der Wende viel Initiativen entwickelt, um ihre Dörfer touristisch attraktiv zu gestalten.

Bildergalerie


Die Wiedereröffnung des Kaiserbahnhofes   Foto: H. Domnick

 Die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft mit Werbung für den Geopark Foto: H. Domnick
Der restaurierte Wartesaal imKaiserbahnhof mit dem schönen hölzernen Gewölbe. Foto: H. Domnick  
 Der restaurierte Wartesaal im Kaiserbahnhof mit dem schönen hölzernen Gewölbe. Foto: H. Domnick
Eine der geschichtlichen Tafeln gegenüber dem Kaiserbahnhof Foto: H. Domnick 
 Der restaurierte Wartesaal im Kaiserbahnhof mit dem schönen hölzernen Foto: H. Domnick
Eines von 10 Tafeln die das  
Eine von 10 Tafeln die das "Leben" eines Quarzkörnchens vom Vulkanausbruch bis zum Sandkorn beschreiben Foto: H. Domnick
Am geologischen Aussichtspunkt am WerbellinseeFoto: H. Domnick 
Der geologische Aussichtspunkt am Werbellinsee Foto: H. Domnick
Blick auf das Ufer der Marina am Werbellinsee bei Elisenau Foto: H. Domnick  Blick auf das Ufer der Marina am Werbellinsee bei Elisenau Foto: H. Domnick Das neu errichtete Caffee Wildau am Werbellinsee Foto: H. Domnick Das neu errichtete Caffee Wildau am Werbellinsee
Foto: H. Domnick
Neuer geologischer  Aussichtspunkt am Werbellinsee Fotos: H. Domnick Neuer touristischer Aussichspunkt am Werbellinsee Foto: H. Domnick >  
Eine gern besuchte Sitzecke des geologischen Lehrpfades am Ufer des Werbellinsees. Foto: H. Domnick
Ein Modell des  Werbellinsees Foto: H. Domnick Modell des Werbellinsees / 2010 Foto: H. Domnick


Althüttendorf- Sitzecke am Eingang zum Geopark : Die drei
germanischen Göttinnen "Die drei Nornen". Foto.:H. Domnick


 

© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2010