Siedlungsgeschichte (Überblick)

Von der Steinzeit bis zur Gegenwart

Noch beherrscht Kälte das Land
Am Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10000 Jahren besiedelten Jäger, die den regelmäßig wandernden Rentierherden folgten den Barnim und die Uckermark. Mit der folgenden Erwärmung zogen die Herden und ihre Jäger ab. Eine Vegetationsdecke breitete sich aus, die sich rasch zum Wald entwickelte.

Die ersten Siedler
Erst zu Beginn der Jungsteinzeit vor etwa 7500 Jahren schufen Ackerbau und Viehzucht treibende Siedler erstmals Rodungsinseln in den geschlossenen Eichenmischwäldern. Spätere Besiedlungsphasen sind durch eine langsame Entwicklung der Agrartechnik und die Verwendung neuer Werkstoffe gekennzeichnet. Vor etwa 4000 Jahren begann die Bronzezeit, vor etwa 2700 Jahren die Eisenzeit im Gebiet.

Wieder breitet sich der Wald aus
Mit dem Zerfall des Römischen Reichs verließen in der anschließenden Völkerwanderungszeit etwa um 375 AD die germanischen Siedler das Gebiet. Die noch während der gesamten vorzeitlichen Besiedlung neben den besiedelten Gebieten bestehenden zusammenhängenden Wälder breiteten sich nun fast flächendeckend aus.

Erst Slawen, dann Deutsche besiedeln das Land
Mit der Einwanderung slawischer Siedler im 6. Jahrhundert setzte im frühen Mittelalter erneut die Rodung überwiegend in Wassernähe liegender Flächen ein. Sie legten Burgen an und errichteten Siedlungen. Mit dem Zustrom deutscher Siedler und der organisierten Urbarmachung weiter Flächen im Rahmen der deutschen Ostsiedlung wurden die Wälder im hohen Mittelalter auf ihr Minimum zurückgedrängt und um Kirchen Ortschaften und Städte gegründet. Ein Teil dieser Ortschaften fiel während des Spätmittelalters und des Dreißigjährigen Krieges wüst und wurde aufgegeben. Die typischen Gutswirtschaften breiteten sich weiter aus.

Der staatlich gelenkte Landesausbau
Am Ende des 18. Jhdts. setzte in Brandenburg-Preussen ein starker staatlich gelenkter Ausbau ein. Die Trockenlegung des Oderbruchs und des Rhinluchs sind die wohl größten Projekte dieser Zeit. Daneben entstanden zahlreiche neue Ortschaften und Vorwerke.

Aufschwung und Krisen der Neuzeit
Nach einer sowohl durch industrielle Entwicklung und technischen Fortschritt, als auch durch Kriege verursachten Rückschritt gekennzeichneten Entwicklung prägte nach 1945 vor allem eine starke Entwicklung der Landwirtschaft das ländliche Bild. Mit der Gründung zahlreicher Schutzgebiete wird seit 1990 dem Naturschutz in der Landschaft eine größere Bedeutung gegeben.

 

© Märkiche Eiszeitstraße, Th. Schatz