Im Brandenburgischen Namensbuch findet man den Namen "Schorfheide" bereits 1574 als Flurbezeichnung für den Ort Görlsdorf "feld Gordendorf oder Schorfheyde" im Amt Badingen.
[Der Ort Badingen liegt bei Gransee und war vom 14. bis 17. Jh. ein Kurmärkisches Amt, welches die Besit zungen des Bischofs von Brandenburg um Badingen sowie die Güter des Klosters Himmelpfort umfasste. Zum Amt gehörten neben Himmelpfort u. a. auch die Dörfer Annenwalde, Beutel, Bredereiche und Tangersdorf.]
Der später wüste Ort Görlsdorf, auch Jordansdorf genannt, lag südöstlich des Rödellinsees, also im Bereich der Großen Schorfheide. In der Sotzmann'schen Karte ist er unter W.F. Görlsdorf (Wüste Feldmark Görlsdorf) auch verzeichnet.
1580 wird die Schorfheide, als zu den Holzungen des Hauses Himmelpfort gehörig angegeben (Brandenb. Namenbuch, Teil 9).
In der "Special Karte von der Ukermark von D. F. Sotzmann von 1796" finden wir ein Gebiet westlich von Templin, als "Große Schorf Heyde" bezeichnet. 1845 wird darüber hinaus ein Gebiet nördlich von Langenwall als " Kleine Schorf Heide" erwähnt. In einer Forstkarte aus dem Ende des 19. Jahrhunderts wird die Große und Kleine Schorfheide exakt abgegrenzt.
Wie weit der Name für diesen Forstort auch später noch benutzt wurde, entzieht sich unserer Kenntnis. Allerdings wird bis heute das Schleusenhaus an der Havel (nördlich der Einmündung des Templiner Wassers) nach dem Forstortnamen als Schorfheider Schleuse bezeichnet. Mit der Ausweisung des Naturschutzgebietes "Kleine Schorfheide" taucht der Name als Gebietsbezeichnung wieder auf, wobei aber der weitaus größere Teil des NSG zur Tangermünder Heide gehört.
Der Namen Schorff Heyde wird für das Gebiet am Werbellinsee erstmals in alten Akten 1713 als Forstort erwähnt, als hier ein großer Eichelkamp, d. h. eine Eichenkultur, angelegt wurde.
100 Jahre später, 1820, wird der "Belauf Schorfheide", der sich mit den Grenzen der späteren Försterei Schorfheide deckt, von der Forsteinrichtung bearbeitet. Er wird auch als die "engere oder eigentliche Schorfheide" bezeichnet.
Diese Befunde bezeugen, dass der Name Schorfheide bereits 150 Jahre vor der Bezeichnung des Eichelkampes am Werbellinsee für einen Forstort der Waldungen des Klosters Himmelpfort Anwendung fand.
Die Herkunft des Namens Schorfheide ist noch immer umstritten und die Interpretationen sind vielfältig. Seit Buchholz und Coninx (1969) favorisiert man in nahezu allen einschlägigen Büchern über die Schorfheide eine Ableitung aus dem uckermärkischen Wort für Schaf = Schoof und einer Lautverschiebung zu "Schorf", was sich aus dem starken Vieheintrieb ableiten ließe. Bei Lichte betrachtet, dürfte allerdings diese Ableitung sehr an den Haaren herbeigezogen sein. Die beiden Verfasser gingen offensichtlich davon aus, dass der Name Schorfheide mit der Akte von 1713 über den großen Eichelkamp erstmals Eingang in eine Urkunde fand, obgleich ihnen die "Große Schorfheide" im Forst Röddelin bekannt war.
Berücksichtigt man aber, dass der Name erstmals für einen Forstort im Sanderbereich, das heißt für eine Kienheide, Anwendung fand, verlieren beide Deutungen offensichtlich an Beweiskraft.
Prof. Dr. Jürgen Kunze vom Institut für deutsche Sprache und Linguistik der Humboldt-Universität Berlin hat sich in jüngster Zeit mit der linguistischen Herleitung und Deutung des Wortes "Schorfheide" beschäftigt (unveröffentlichtes Manuskript, 2004). Er kommt zu folgenden Schlussfolgerungen:
Unklar bleibt in diesem Zusammenhang die Frage, was wohl die Ursache gewesen sein könnte für die Übertragung von A nach B. Beide Gebiete sind ausgesprochen unterschiedlich, A liegt im Bereich der "Kienheide", B in der "Eichheide". Außerdem ist in B ein Raseneisensteinabbau in der näheren Umgebung nicht bekannt.
� Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2004