Klima und Umweltbedingungen verändern sich
Präboreal - Boreal - Atlantikum
Vor etwa 10 200 Jahren begann die Vorstufe unserer jetzigen Wärmezeit (Präbo-real,Schlaak 1999). Mit der Erwärmung des Klimas auf eineJahresdurchschnitts- temperaturvon 7° C veränderten sich Pflanzen- und Tierwelt. Kiefern- undBirken- wälderbreiteten sich aus.
Im Boreal etwa vor 9 000 Jahren wurde es warm und trocken. Der Grundwasser-spiegelsank ab. Hasel und später Eiche und Ulme breiteten sich aus.
Im Klimaoptimum des Atlantikums vor 7500 Jahren erreichte bei ansteigendenNiederschlägen und steigendem Grundwasserspiegel der Eichenmischwald mitEiche, Linde, Ulme und Hasel seine weiteste Verbreitung.
Tierwelt
Eine reichhaltige Tierwelt entwickelte sich. Sie spiegelt sich wieder inder Statistik der Jagdbeute, welche die Jäger und Fischer von Hohen Viechelnerlegten bzw. fingen. Säugetiere: Reh, Rothirsch, Wildschwein, Ur, Elch,Braunbär, Wildpferd, Fuchs, Biber, Hase, Fischotter, Wildkatze, Luchs, Dachs,Iltis. Vögel: Wildente, Schwan, Wasserhuhn, Taucher, Kranich. Fische: Wels,Hecht, Barsch, Blei (E. Schuldt 1961).
Archäologische Fundplätze
Die größere Anzahl archäologischer Fundplätze deutet darauf hin (K. P. Wechler1996), daß mehr Menschengruppen hier hier Auskommen fanden und sich offenbarelängere Zeit in den Jagdrevieren aufhielten. Die Archäologen bezeichnendiese Zeit als Mittelsteinzeit oder Mesolithikum.
Die Ausgrabungen im mecklenburgischen HohenViecheln bei Wismar, im branden-burgischenRhinluch bei Friesack und beim vorpommerschen Dorf Rothenklempenow vermittelnein detailreiches Mosaikbild vom Leben der mittelsteinzeitlichen Jäger,Sammler und Fischer und ihrer Auseinandersetzung mit der Umwelt. Die Fundplätzeim Bereich der Märkischen Eiszeitstraße können als Mosaiksteine in diesesBild eingeordnet werden (E. Schuldt 1961; B. Gramsch 1973; ders.1987; S.Schacht 1993).