Die Schorfheide

 Das königlich-kaiserliche Hofjagdrevier

Mit der Gründung des Königlichen Hofjagdamtes 1821 und dem Bau des Jagdhauses Hubertusstock 1847 durch König Friedrich Wilhelm IV. wurde der Name Schorfheide der breiten Öffentlichkeit bekannt. 1846 wird die "... malerisch am Werbellinsee gelegene eigentliche Schorfheide" erwähnt. Besonders in den preußischen Beamtenstuben verallgemeinerte man den Namen und dehnte ihn auf das gesamte Waldgebiet aus. Dies bestätigt wiederum die Aussage, dass der Name des Waldgebietes geprägt wird durch den jeweiligen Jagdsitz des Landesherren.

                        
                         Gedenkstein 1000. Hirsch, Foto: W. Ebert

Zum Hofjagdrevier zählten zu jener Zeit die Oberförstereien Groß Schönebeck, Pechteich, Grimnitz, Reiersdorf und Zehdenick. 1850 wurde ein neuer Zaunbau begonnen, der Ende des Jahrhunderts das gesamte Hofjagdrevier mit zusammen 40 219 ha umschloss.
Nach Erlangung der Kaiserwürde durch Wilhelm I. im Jahre 1871 findet man im Schriftverkehr häufig die Anrede "An das Hofjagdamt seiner Majestät des Kaisers und Königs". Besonders häufig hielt sich hier der letzte deutsche Kaiser, Wilhelm II., auf. Davon zeugen eine Reihe von Gedenksteinen, u. a. zum Abschuss des 100. und des 1000. edlen Hirsches. Allein in der Zeit vom 6. bis 15. Oktober 1904 erlegte der Kaiser in der Schorfheide 38 Hirsche. Insgesamt soll er 47 443 Stück Wild mit eigener Hand erlegt haben, davon 2 133 Hirsche.

© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2009