Großsteingräber im Bereich der Märkischen Eiszeitstraße

Erweiterter Dolmen in einem Denkmalensemble in Schwaneberg


Lage:
Das Großsteingrab liegt etwa 2 Kilometer nordöstlich von der Kirche des Dorfes Schwaneberg. Das etwa 5 Kilometer entfernte Dorf Bagemühl im Randowtal ist Ausgangspunkt des Steinzeitwanderweges zum Wollschower Gräberfeld.

Zufahrt:
Von der Autobahn A 11, Anschlussstelle Schmölln nach Norden. Am nördlichen Ortsausgang von Schwaneberg zweigt rechts eine Feldsteinstraße nach Battin ab. Nach etwa 1 km zweigt nach rechts ein unbefestigter Feldweg zur Randow ab. Von hier aus sind das Großsteingrab und zwei weitere Grabhügel in der Ackerfläche gut zu erkennen.

Beschreibung:
Erweiterter Dolmen aus Granitfindlingen in einem runden Steinhügel. Die Nordost-Südwest ausgerichtete Kammer besteht aus einem Abschlussstein im Nordosten. Eine Seitenwand besteht aus einem langen liegenden Trägersteinen, die andere aus zwei Trägersteinen. An der Öffnung im Südwesten ist kein Schwellenstein (Eingangsstein) erkennbar. Über dem nordöstlichen Teil der Kammer liegt ein Deckstein. Der vordere Deckstein im Südwesten ist in die Kammer gesunken. Die Grabkammer ist innen 2,65 m lang; 1,5 m breit und 1,2 m hoch. Aus der Grabkammer sollen Keramikscherben der Trichterbecherkultur und ein Beil, ein Meißel und eine Klinge aus Feuerstein stammen (H. Schumann 1904; Sprockkhoff 1967; Kirsch 1993).
 

 






Besuch beim Goßsteingrab in Schwanebeck.
Foto . Ebert


Erweiterter Dolmen Schwaneberg.
(nach Sprockhoff, 1967)

 

 Weitere Bodendenkmale:
In der Gemarkung Schwaneberg sind 14 jungsteinzeitliche Fundplätze bekannt. Hinzu kommen weitere Fundplätze in den nördlich benachbarten Gemarkungen Battin und Bagemühl. Auf der Grundmoränenplatte westlich über dem Randow-Urstromtal liegen das Großsteingrab und weitere 8 markante Grabhügel. Als ein Ensemble von Bodendenkmalen bestimmen sie das Landschaftsbild. Von den übrigen Hügeln hatten einige an der Basis Steineinfassungen. Auf allen Hügeln wurden Bruchstücke von großen Steinen beobachtet bei denen die Bohrkanäle bewiesen, dass sie durch Pulver gesprengt wurden. Deshalb vermutete bereits Schumann, dass diese Hügel früher ebenfalls Megalithgräber getragen haben können. Denkbar wäre, dass in einigen Fällen nur die Decksteine gesprengt wurden und die Grabkammern mit den Wandsteinen noch erhalten sind. Die Steineinfassungen heute nicht mehr sichtbar. Sie sind entweder beseitigt oder durch Lesesteine überdeckt. 1,4 km südöstlich der Kirche von Schwaneberg liegt auf einem Höhenrücken ein länglicher Hügel.
 

Auf der halben Höhe des westlichen Hanges war eine Steinreihe sichtbar. Im südlichen Teil befinden sich als Rest eines Megalithgrabes ein Trägerpaar und ein Deckstein anscheinend noch in ihrer originalen Lage. Es handelt sich hier offenbar um einen Langhügel mit megalithischer Kammer und Hünenbett (Kirsch 1994). Der Hügel ist heute völlig mit dichtem Buschwerk überwachsen und die Befunde sind nicht sichtbar.


 Erweiterter Dolmen von Schwaneberg. Foto W. Ebert

 © Märkische Eiszeitwstraße R. Schulz