Großsteingräber im Bereich der Märkischen Eiszeitstraße

Neuenfeld - Urdolmen

Lage:

Das Großsteingrab von Neuenfeld befindet sich ca. 8 km westnordwestlich von Brüssow in einer hügeligen Grundmoränenlandschaft. mit zahlreichen Söllen und einem kleinen See.

Anfahrt:

Von der Landstraße Prenzlau-Brüssow in Kleptow nach Klockow abbiegen. Von dort führt eine Straße nach Norden direkt nach Neuenfeld. Am südlichen Ortseingang zweigt rechts (nach Südosten) ein schlecht befahrbarer Feldweg in Richtung Carmzow ab. Etwa 1,5 Kilometer südlich des genannten Abzweigs liegt südlich eines kleinen Sees links (östlich) des Weges das Großsteingrab auf einer Anhöhe ca. 50 m im Acker. (Der schlechte Weg ist am besten zu Fuß zurückzulegen!

Umfeld des Grabes Neuenfeld.  Foto Magdalena Fuchs

  Beschreibung:

Das Megalithgrab ist ein gut erhaltener Urdolmen aus Granitfindlingen. Die Langseiten bestehen aus je einem liegenden Trägerstein von 1,80 bzw. 1,60 Meter Länge. Die Schmalseite im Nordosten wird durch einen Abschlussstein gebildet. Alle Steine befinden sich in ihrer originalen Lage. Die südwestliche Seite ist offen. Ein Schwellen- oder Eingangsstein wurde nicht beobachtet.

Die lichte Weite der Kammer beträgt in der Länge: 2,20; Breite: 1,80; Höhe: 0,80 Meter. Der Deckstein liegt in seiner originalen Lage auf den Trägern Er hat scheinbar eine gespaltene Unterseite. Auf ihm sind einige Schälchen angebracht. Der ursprüngliche Hügel ist noch als flache Erhöhung im Feld erkennbar. (E. Sprockhoff 1967).





Der Dolmen von Neuenfeld. Foto Magdalena Fuchs

Weitere Bodendenkmale und Funde:

 In der Gemarkung Neuenfeld wurden zahlreiche Steinzeitgerätschaften gefunden. Zwei weitere in älteren Karten verzeichnete "Hünengräber" sind heute verschwunden. Auch in der Nachbargemarkung Klockow waren im 18. Jahrhundert große Steinhaufen zu sehen, die wahrscheinlich von zerstörten Großsteingräbern stammten (H. Schumann 1904; E. Sprockhoff 1967; E. Kirsch 1993). Das 1978 ausgegrabene Flachgrab (s. S.) wurde unweit des Großsteingrabes entdeckt. Nördlich des Megalithgrabes wurden in einer Sandgrube zwei Gefäße, ein Trichterbecher und eine Trichterrandschale, gefunden. Es wird vermutet, dass es die Beigaben einer Bestattung waren, deren Skelett schon vergangen war (E. Kirsch 1993). Denkbar wäre aber auch, daß der hier ehemals Bestattete wieder ausgegraben wurde, um in einem der Großsteingräber beigesetzt zu werden.  © Märkische Eiszeitwstraße R. Schulz