Das Großsteingrab befindet sich ca. 6 km nordöstlich von Angermünde in der hügeligen Grundmoränenlandschaft auf der Gemarkungsgrenze der Dörfer Mürow und Frauenhagen. Das Bodendenkmal bildet einen markanten Grenzpunkt des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin
Landstraße von Angermünde über Mürow in Richtung Frauenhagen. Etwa 1 Kilometer nördlich des Dorfes Mürow erhebt sich rechts (östlich) der Landstraße eine Anhöhe mit einer verwachsenen Sandgrube. Auf der Straßenböschung ist ein Informationsstein aus schwarzem Granit aufgestellt. Darüber liegt auf dem Hügel das Großsteingrab. Parkmöglichkeit an der verwachsenen Sandgrube.
| Das Mürower Großsteingrab ist ein erweiterter Dolmen aus Granitfindlingen. Der Informationsstein aus schwarzem Granit trägt die Aufschrift "Großsteingrab - Geschütztes Bodendenkmal. Errichtet um 2600 v. u. Z." Die Grabanlage ist nordwestlich-südöstlich ausgerichtet. Die beiden Langseiten bestehen aus je zwei Trägersteinen mit glatten Innenseiten von 1,60 - 1,66 Meter Höhe. Die nordwestliche Schmalseite wird durch einen Abschlussstein in entsprechender Höhe verschlossen. An die südöstliche Schmalseite wurde als Schwelle ein roter Sandsteinblock von halber Höhe gelehnt, so dass eine Einstiegsöffnung blieb. |
Der Innenraum ist 2,46 Meter lang und 0,96 bis 1,36 Meter breit. Die Lücken zwischen den Wandsteinen waren mit Trockenmauerwerk ausgezwickelt. Auf den Trägersteinen am nordwestlichen Ende der Grabkammer lag ein Deckstein in originaler Lage. Der zweite Deckstein lag in zwei Stücke gespalten neben dem Grab. Um das Grab herum befand sich ein "Steinpflaster", vermutlich der Rest des Grabhügels.
Mittelalterliche Straßensperre:
Als die Ausgräber die beiden Bruchstücke des zweiten Decksteines neben dem Grab freilegten, fanden sie diese eingebunden in das Fundament einer Mauer, die im Mittelalter (wahrscheinlich im 14. Jahrhundert) angelegt wurde, als hier zeitweise die Grenze zwischen brandenburgischem und pommerschem Herrschaftsbereich verlief.
Die heutige Landstraße, ist Teil einer alten Heerstraße, die von Angermünde nach Stettin verlief. Diese sollte hier offenbar durch eine Straßensperre kontrolliert werden (H. Geisler 1966; E. Sprockhoff 1967; E. Kirsch 1993). Das Bodendenkmal wird von der Gemeinde Mürow gepflegt und betreut. Erweiterter Dolmen Mürow - Eingangsseite. Foto W. Ebert |
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© Märkische Eiszeitstraße R. Schulz