Großsteingräber im Bereich der Märkischen Eiszeitstraße

Dedelow / Steinfurth - Großdolmen


Lage:
Das Großsteingrab liegt 2,5 Kilometer nördlich vom Dorf Dedelow und 0,3 Kilometer nördlich des Ortsteiles Steinfurth.

Zufahrt:
Auf der Bundesstraße 198 nach Dedelow zweigt im Dorf  nach Norden eine Verbindungsstraße zum Ortsteil Steinfurth ab. Nach dem Durchfahren Steinfurths liegen linkerhand ca. 50 m vom Straßenrand entfernt zwei mit Bäumen bestandene Hügel in der Ackerfläche.

Beschreibung:
Der westliche Hügel enthielt wahrscheinlich ehemals ein Großsteingrab. Im östlichen Hügel befindet sich das z. T. zerstörte Großsteingrab.

Die Kammer ist annähernd West-Ost ausgerichtet. Die Wand- bzw. Trägersteine sind etwa 1,5 Meter hoch und ragen aus der heutigen Hügeloberfläche bis zu 0,7 Meter hervor. Sie waren früher noch höher, wie jedoch zahlreiche Bohrlöcher beweisen, hat man die oberen Teile weggesprengt. Die westliche Schmalseite wird durch einen breiten Abschlußstein gebildet. Die beiden Langseiten bestehen aus je drei Wand- bzw. Trägersteinen. An der östlichen Schmalseite stand der schmale Abschlußstein vermutlich an der Seite und ließ eine Öffnung für den Zugang frei. (vergl. H. Schumann 1904, Taf. VI)

Die Innenabmessungen betragen in der Länge 2,50 Meter und in der Breite 1,20 bis 1,40 Meter. Über die Decksteine liegen keine Beobachtungen vor.
Vom Inhalt des  Grabes ist nur bekannt, daß bei der Entdeckung 1838 "unverbrannte Gebeine" in der Kammer gefunden wurden. Spätere Nachgrabungen blieben ohne Ergebnisse (H. Schumann 1904; E. Sprockhoff 1967). Typologisch ist dieses Megalithgrab nach der Definition von E. Schuldt (1972) als Großdolmen einzustufen, da es mehr als zwei Joche aufweist.

Weitere Bodendenkmale:
Die Umgebung von Dedelow ist reich an jungsteinzeitlichen Siedlungshinweisen. H. Schumann konnte in der Gemarkung ein Blockkammergrab und ein Kollektivgrab mit Brandbestattungen ausgraben. In der Historischen Beschreibung der Chur- und Marck Brandenburg (Berlin 1752) beschreibt Bernhard Ludwig Beckmann sogar ein "Hünen- oder Heldenbette" mit Wächtersteinen, von denen einer mindestens 2,0 Meter hoch war. Es lag östlich von Dedelow in der Feldmark.

© Märkische Eiszeitwstraße R. Schulz