Bildungs- und Erlebnistourismus in der Schorfheide

Für einen landschaftsangepassten Bildungs- und Erlebnistourismus wurden in der Schorfheide gute Voraussetzungen geschaffen. So entstanden Informationsstellen und Umweltbildungseinrichtungen, wie das Schorfheide-Museum in Groß Schönebeck, die Waldschulen in Döllnkrug und Reiersdorf. Informationsstellen gibt es auch im Wildpark Schorfheide und in der Europäischen Jugenderholungs- und Begegnungsstätte (EJB) bei Altenhof. In Joachimsthal wurde durch die Verwaltung des Schutzgebietes ein Bürgerbüro eingerichtet, das zu einer Begegnungsstätte des Biosphärenreservates im Gebiet werden soll. In Wildfang bei Groß Schönebeck und in Milmersdorf haben Naturwachtgruppen  ihren Sitz. Viele Exkursionen, Informationsveranstaltungen, Vorträge und Dorffeste werden mitgestaltet oder selbständig durchgeführt.


Rast in der Schorfheide. Foto: H.Domnick

Im Gegensatz zu anderen Gebieten des Biosphärenreservates ist die engeren Schorfheide aus der touristischen Entwicklung weitgehend ausgegliedert worden. Lediglich rund um den Werbellinsee und im Bereich des Wildparkes Schorfheide stiegen die Besucherzahlen. Wir finden in der Schorfheide wenige Wanderwege und  ausgebaute Radwege. Außerhalb der Beeren- und Pilzzeit sieht man nur wenige Touristen im Wald. Das wirkt sich auch auf die im oder am Wald gelegenen Orte aus. Vielen der schönen und geschichtsträchtigen Dörfer fehlt es an Gästen. Dafür zog es aber betuchte Berliner Rentner und Künstler in die Heide. Ein besonderes Beispiel ist der Ort Bebersee, wo sich u. a. Zeichner (z.B. Karikaturist Heinz Jankofsky) und Maler nieder ließen. Größere Bemühungen, Bereiche der Schorfheide touristisch zu erschließen, gab es nur rund um das Jagdschloss Hubertusstock.

Das ehemalige Jagdschloss Hubertusstock, heute leider geschlossen. Foto:H. Domnick
Das ehemalige Jagdschloss Hubertusstock,
heute  leider geschlossen Foto:H. Domnick      


Blick in eine der Kunstaustellungen in Bebersee. 
Foto H. Domnick

 So wurde 1994 von der Goethe-Realschule Eberswalde gemeinsam mit der Wilhelm-von-der-Heyde-Realschule Delmenhorst ein Gedenkstein-Wanderweg angelegt und hierüber ein Faltblatt herausgegeben. Heute ist das Faltblatt restlos vergriffen und der Wanderweg weitgehend zugewachsen.

Einige Jahre später legten das Hotel Jagdschloss Hubertusstock und das Schulungszentrum des Bildungswerkes der Wirtschaft Berlin/Brandenburg (bbw) in Zusammenarbeit mit dem Amt für Forstwirtschaft Groß Schönebeck einen neuen Wanderweg rund um das Jagschloss an. Der Weg wird gepflegt und ein Faltblatt erhält man beim bbw.


Hinweisschild zum Rundwanderweg am
Jagdschloss Hubertusstock / W. Ebert

Entlang der B 109 wurden zwischen Groß Schönebeck und Gollin mehrere Parkplätze angelegt. Sie sollen u. a. der Erschießung der Schorfheide dienen. Leider erfüllen sie diesen Zweck nur ungenügend, weil keine Tafeln auf Wandermöglichkeiten hinweisen. So kann man z.B. in Richtung Gollin fahrend, auf dem letzten Parkplatz rechts vor Klein Dölln halten und bei einem angenehmen Spaziergang einen Gedenkstein finden, der auf den 1000. hier von Kaiser Wilhelm II. 1898 geschossenen Hirsch verweist. Geht man vom Parkplatz aus in Richtung Osten, kommt man bald an einen Feldstein mit der Aufschrift "Kaiserweg". Diesem folgt man rechts bis zum Gedenkstein.


                                                                                          

Will man die Schorfheide als Wanderer oder Radfahrer erkunden, was sich auf alle Fälle lohnt, so sollte man unbedingt eine gute Karte mitnehmen. Zu empfehlen ist die Topographische Karte 1 : 25 000 Schorfheide (Ausgabe mit Wanderwegen) vom Landesvermessungsamt Brandenburg). Auch die Freizeitkarte des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin, die nicht nur den südlichen Teil der Schorfheide erschließt, kann einem gute Dienste leisten.

©  Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2004