Großsteingräbersitte

Der große Stein

Die Archäologen bezeichnen die Monumentalbauten als "Megalithbauten" (griechisch: megas = groß; lithos = der Stein). Die Idee, für die Totenbestattung monumentale Grabkammern aus großen Steinen zu errichten, fand in Norddeutschland bei den Bauern der Trichterbecherkultur Eingang. Sie ist jedoch keineswegs nur für diese Kultur typisch. Megalithgräber wurden in den Ländern rund um das Mittelmeer errichtet. Sie sind an der westeuropäischen Atlantikküste, auf den britischen Inseln, in den Niederlanden, Norddeutschland und Südskandinavien verbreitet. Unklar ist, wo die Sitte entstand, derartige Bauten zu errichten. Fast alle Verbreitungsgebiete wurden schon von den verschiedensten Forschern als Ursprungsgebiete des Megalithbaus vermutet. Die bisher ältesten Radiocarbondaten für Megalithanlagen in Europa liegen um 3900 v.u.Z. aus der Bretagne vor (F. R. Paturi 1999). Die Idee zum Bau der Großsteingräber zur Bestattung der Toten hat sich von Landschaft zu Landschaft ausgebreitet und wurde in verschiedenen Kulturkreisen eigenständig ausgeprägt.

© Märkische Eiszeitstraße, R. Schulz, G. Lutze, 2003