Schloss Wartin
Östlich des Randowbruchs befindet sich eines der hübschesten Bauwerke der Uckermark - Schloss Wartin.
Im Kern geht das ehemalige Gutshaus auf Ende des 17./Anfang des 18. Jahrhunderts zurück. Es wurde im Stil des Barock erbaut, jedoch in der 1.Hälfte des 19. Jahrhunderts neogotisch nach englischem Muster überformt. Nunmehr präsentiert es sich als zweigeschossiger Putzbau mit kurzen Seitenflügeln, Zinnen, Ecktürmchen und Mansarddach. Die zweieinhalbgeschossigen Mittelrisalite der Hof- und Gartenseite sind mit Stuckbüsten und -reliefs, zinnenbekrönenden Attiken und oktogonalen Ecktürmchen geschmückt.
1905 erwarb Bruno Böttger das Anwesen; Ende der 20er Jahre verkaufte es sein Sohn.Im "Dritten Reich" erlebte das Schloss eine unrühmliche Zeit als Gauleiterschule, und während des Krieges war es Lazarett.
Nach 1945 diente es als Notunterkunft für Umsiedler und danach als Gemeindeamt, als Büro der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) und als Kindergarten. Zeitweilig war hier auch der Friseur untergebracht.
Danach war das Schloss völlig "vernutzt". Nunmehr wird es seit über 10 Jahren saniert, gefördert durch die Europäische Union und Pomerania. Besondere Verdienste erwarb sich dabei die "Europäische Akademie e. V. Schloss Wartin" , die seit 1991 hier ihren Sitz hat. Sie richtete schrittweise die Räume wieder her und gebraucht sie für Seminare und Veranstaltungen. Sie wird von zahlreichen öffentlichen und privaten Institutionen unterstützt. Zwischen ihr und der Gemeinde Wartin besteht ein Erbaupachtvertrag. Bei ihren wissenschaftlichen Aktivitäten arbeitet sie eng mit der Freien Universität Berlin zusammen und pflegt Kontakte mit den Universitäten in Yale, Cambridge, Szczecin, Greifswald und dem Institut Science Politique in Paris.
Der schöne Schlosspark ist jedes Jahr Spielstätte des Wartiner Kultursommers, so für die "Uckermärkischen Musikwochen" und für die Deutsch-Polnischen Musiktage.
Quellen:
Brandenburg. Band 1. Der Nordosten. Die Uckermark.
PRO LINE CONZEPT, Groß Väter 2000
Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler/Georg Dehio. Brandenburg.
Deutscher Kunstverlag. München/Berlin 2000
www.lblank.de/wartin.htm
© Märkische Eiszeitstraße, M. Klebert, 2004