Der "Falsche Woldemar"
Der "F a l s c h e W o l d e m a r" erhitzte in der ersten Hälfte des 14.Jahrhunderts die Gemüter auch im Barnim und in der Uckermark. Der "echte"Markgraf von Brandenburg, der letzte Askanier, war 1319 verstorben und im Kloster Chorin beigesetzt worden. Nach 29 Jahren behauptete ein Greis,er sei Markgraf Woldemar, zurückgekehrt nach einer langen Pilgerreise. Karl der IV. verlieh ihm 1348 die Mark Brandenburg, nebst Kurwürde. Er benutzte ihn als Schachfigur für seine politischen Interessen gegen seinen Erbfeind, den Markgrafen Ludwig von Bayern. Nach Aussöhnung mit dem Hause Wittelsbach ließ er den angeblichen Markgraf Woldemar "entlarven". Dieses hochmittelalterliche Intrigenspiel regte die Fantasie vieler Dichter bis in die Gegenwart an.

Siegel des"Falschen Woldemar"
So wurde Willibald Alexis Buch "Der falsche Woldemar" zum Bestseller. Vor ihm hatten bereits andere diesen Stoff bearbeitet: 1798 J.M. Czapek in seinem Ritterroman "Woldemar der Erste, Markgraf vonBrandenburg"; 1806 Achim von Arnim in dem Drama "Woldemar"; 1811 Friedrich Baron de la Motte Fouqu' in seinem Drama "Woldemar der Pilger, Markgraf von Brandenburg". 1997erschien die jüngste Darstellung als historischer Kriminalroman von HorstBosetzky "Der letzte Askanier".