Der Schatz im Teufelsberg Da ist einmal ein Fischer aus Niederfinow auf dem Lieper See, als das Wasser noch bis an den Fuß der Berge reichte, abends vorübergefahren. Da hörte er vom Ufer eine seltsame Stimme rufen, und da der Fischer dachte, er könne vielleicht einem Verunglückten Hilfe bringen, ist er ganz nahan das Ufer gefahren. Da sah er einen fremden Mann am Ufer stehen, der winkte ihn heran und sagte, er solle mit ihm gehen, er werde ihm eine Stelle zeigen, von wo er sich Geld holen könne, so viel er wolle. Jetzt erst merkte der Fischer, daß er am Fuße des Teufelsberges gelandet sei, und wollte vor Angst beinahe umkehren. Aber er faßte sich doch ein Herz und ging mit dem Fremden mit. Der führte ihn in eine Höhle, wo Fässer voll Gold standen. Davon solle er sich eines nehmen, sagte der Fremde zu dem Fischer und verschwandt. Das ließ sich dieser nicht zweimal sagen. Er schleppte, obschon es viel Schweiß kostete, eine goldgefüllte Tonne in seinen Kahn und wollte schon abfahren, da dachte er bei sich: "Es ist doch jammerschade um die anderen Tonnen, nehm ich sie nicht, nimmt sie ein anderer, ist doch auch der Fremde nicht mehr da, also sieht`s doch niemand, und ich will mir ja auch nur eine Tonne noch holen." Und er lief in die Höhle zurück und holte sich noch ein Faß voll Gold. Als er aber zu seinem Kahn zurückkehrte, war er nicht wenig bestürzt, als er die erste Tonne vermißte. Und alles Suchen half nichts, sie war und blieb verschwunden. Da dachte er wieder an die großen Vorräte und wollte die erste Tonne nicht so ohne weiteres preisgeben. Ging also noch einmal in die Höhle und holte das dritte Faß mit Gold. Als er aber wiederkam, da war auch das zweite Faß verschwunden. Nun kam ihm die Sache nicht mehr so recht geheuer vor, und er beeilte sich von der unheimlichen Stelle fortzukommen, froh, daß er wenigstens ein Faß voll Gold sein Eigen nennen konnte. Kaum aber hatte er sich vom Lande entfernt, da saß der Fremde vorn an der Spitze seines Kahnes. Nun fuhr der Fischer so schnell er konnte nach Hause. Und als er sich der Landungsstelle näherte, machte er eine schnelle Wendung, so daß die Spitze ins Wasser hinausreichte, als wolle er gleich wieder abfahren. Da sagte der Fremde:"Sei froh, daß du mich nicht an Land gesetzt hast, sonst wär`s dein Verderben gewesen. Aber deine Habgier muß bestraft werden, und so sollst du nur ein Faß mit Kupfer mit nach Hause nehmen, während in der ersten und zweiten Tonne echtes Gold und Silber gelegen." Und damit verschwand der unheimliche Geselle wieder. Als aber der Fischer zu Hause nach dem _self des Fasses sah, da fand er, daß der Fremde recht gehabt, es war nichts als Kupfer darin. Quelle: "Sagen und Geschichten aus dem bezirk Frankfurt(Oder). Herausgeber Frankfurt-Information, bearbeitet von Joachim Winkler |