Die Böhmerheide

Zwischen Groß Schönebeck und Hammer liegt die Siedlung Böhmerheide im gleichnamigen Waldrevier der Schorfheide. Im Jahre 1446 überließ der Schloßherr von Liebenwalde, der Ritter Hans von Waldow, das Gebiet am Weißen See und Treptowsee dem Groß Schönebecker Bauern Peter Bome, und der Kurfürst bestätigte die Schenkung. Bald sprach sich auch herum, wie es dazu gekommen war: Eines Tages war der Ritter von Waldow, wie schon oft, ganz allein auf der Jagd. Als es zu dunkeln begann, fand er sich nicht mehr zurecht, in der ausgedehnten Schorfheide hatte er sich regelrecht verirrt. Zum Glück begegnete er da dem Bauern Bome, der ihm den richtigen Weg wies.Dafür durfte sich der Bauer eine Gnade ausbitten. Peter Bome überlegte nicht lange, Er wolle soviel Land, sagte er, wie er an einem Tag mit seinen beiden Ochsen pflügen könnte. Der Ritter war einverstanden. Dann pflügte Peter Bome jedoch nicht ein Stück Land ordentlich um, Furche für Furche. Nein, er holte zu einem großen Bogen aus und zog eine einzige Furche um einen ganzen Teil der Schorfheide, bis er abends wieder dort ankam, wo er angefangen hatte. Der Ritter machte gute Miene dazu und ließ die List gelten, und auch der Landesherr und sein Nachfolger hatten nichts dagegen einzuwenden.

Quelle:"Der Schatz von Chorin"; Sagen und Märchen aus der Mark Brandenburg ausgewählt und bearbeitet von Albert Burkhardt, Stapp-Verlag Berlin1991