Reiseberichte

In der älteren Literaturgeschichtsschreibung werden Reiseberichte über ferne Länder aufgeführt, weil sie früher wie Romane gelesen wurden. Kronzeuge dafür ist Leopold von Buch (1774- 1853), geboren in Stolpe an der Oder, wo er auch größtenteils lebte und arbeitete.


Leopold von Buch
(Illustration: U. Postler)
Wieviele andere Wissenschaftler seiner Zeit, so sein Freund Alexander vonHumboldt, schrieb auch er Reiseberichte wie die "Reise durch Norwegen und Lappland"( 1810).
Das Buch fand reges Leserinteresse . Es wurde auch ins Französische übersetztund 1816 in Paris veröffentlicht. Sein Ruhm liegt eigentlich in der Geologie begründet - zu Recht trägt das Hauptgebäude der Bergakademie Freiberg seinen Namen. Der Familienbesitz ist noch heute in Stolpe zu besichtigen: das Schloss, der Park und die Begräbnisstätte derer von Buch.

Adolf Wilhelm Theodor Stahr (1805 - 1876), geboren in Prenzlau, wurde mit seinem dreibändigen Reisebericht über Italien bekannt. Eigentlich war er von Hause aus Theologe und Philologe und wurde Konrektor und Professor am Gymnasium in Oldenburg. Er betätigte sich jedoch auch schriftstellerischmit großer Themenbreite.



Ansichtder Stadt Prenzlau, Mitteltorturm und Marienkirche (Foto: W. Ebert)
Seine Veröffentlichungen reichen von Abhandlungen über Lessing und Goethe, über das Altertum bis zu eigener Prosa und Lyrik. Das Leben dieses liberalen Schriftstellers wurde 1855 mit der Ehelichung der bekannten Frauenrechtlerin und erfolgreichen Autorin Fanny Lewald stark beeinflusst. Sie war eine der herausragenden Frauenpersönlichkeiten um die Mitte des 19. Jahrhunderts.