Gutshaus Zützen [UM]

Im Unteren Odertal gelegen, gehörte Zützen mit großen Teilen der Uckermark ab 1354/55 den Pommern und wurde erst 1472 wieder brandenburgisch. Der Kurfürst verlieh es seinem Rat und Vogt Peter von Burgsdorff . 1481 kauften es die von Greiffenberg und blieben bis nach 1650 in seinem Besitz. Davon zeugt ein Figurengrabstein für Wilholt von Greiffenberg und seiner Gattin Sophia von Bredow aus dem Jahre 1513. 1687 wird Henning von Glöden der Eigner des Rittersitzes. Typisch für dieses Dorf ist, wie für viele andere in der Uckermark, dass durch fortgesetztes Bauernlegen ein reines Gutsdorf entstand.

Zützen (Uckermark) Gutshaus. Foto W. Ebert Im 18. und zu Anfang des 19. Jahrhunderts war die Familie von Bredow aus dem Havelland Gutsherr. 1816 erwarb Amtmann Lüdecke das Gut. Mitte des 19. Jahrhunderts übernimmt dann die Familie von Colmar das Anwesen und bleibt bis 1945 in dessen Besitz.

Das Gutshaus wurde vermutlich 1747 errichtet; andere ordnen diesen einfachen zweistöckigen Putzbau dem Jahre 1820 zu.




Gutshof in Zützen (Uckermark). Foto W. Ebert

Gegenüber dem ehemaligen Gutshaus steht ein sehenswerter Speicher, erbaut um 1800. Es ist ein zweigeschossiger Spaltsteinbau mit Backsteingliederung, Ecklisenen und Satteldach. Die Giebelseite ist mit einer zentralen Blendarkade geschmückt. Am Giebel ist noch die auf vielen Gutshöfen übliche Uhr zu erkennen.
Von dem 1832 angelegten Landschaftspark sind nur noch Reste erhalten. Er wird Peter Joseph Lenné zugeschrieben. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Pläne von Gerhard Koeber stammen, der unter Leitung von Lenné an der Gestaltung des Berliner Tierparks beteiligt war.

Quellen:
• Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III. 3. Angermünde.
  Vossische Buchhandlung. Berlin 1934
• Brandenburg. Der Norden Band 1. Die Uckermark.
  PRO LINE CONCEPT-Verlag. Groß Dölln. o.J.

© Märkische Eiszeitstraße, M. Klebert, 2004

 

 

Zützen (Uckermark) Gutshaus. Foto W. Ebert