Bauhaus

Nochheute, nach über 80 Jahren, besteht ein weltweites Interesse an derTheorie und an den Produkten des Bauhauses. Seine Gestaltungskonzeptefür die moderne Architektur und das Industriedesign waren revolutionierend,jedoch bis heute nicht unumstritten. Jahrhunderte alte Bautraditionenwurden in Frage gestellt!
Seine Geschichte begann mit der Weimarer Republik und endete 1933 unterdem Druck des Nationalsozialismus. Vornehmlich die Direktoren der staatlichenKunsthochschulen in Weimar, Dessau und Berlin, die Architekten WalterGropius (1883 - 1969), Hannes Meyer (1889 - 1954) und Mies van der Rohe(1886 - 1969), verbinden sich mit diesem Namen. Sie strebten die Schönheitdes Zweckmäßigen, eine direkte Verbindung von Kunst, Handwerk und Technik,die Nutzung neuer Baumaterialien und eine Rationalisierung des Bauensmit industriell vorgefertigten Bauelementen an. Besonders Gropius undMeyer schlossen in ihrem Konzept auch soziale Komponenten ein.

Ehemalige Bundesschule des ADGB
Foto: W. Ebert

Angezogen von den Bauhausideen wirkten als Lehrer auch solche berühmtenKünstler der Moderne wie Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky, LáslóMoholy-Nagy und Paul Klee. Die Umsetzung der Bauhausideen wurde nachAuswanderung ihrer Vertreter wegen Verfolgung durch die Nazis vornehmlichin den USA weitergeführt und den dortigen Verhältnissen angepasst. ImJahr 2000 veröffentlichte dazu der Verlag Du Mont in Köln einen Katalogüber die einmalige Ausstellung des Museums Folkwang in Essen "BauhausDessau - Chicago - New York".
Die Region der Märkischen Eiszeitstraße ist in der glücklichen Lage,über Bauwerke dieses Baustils zu verfügen. So gehört die ehemalige Bundesschuledes ADGB in Bernau von Hannes Meyer und Hans Wittwer zu den wichtigstenBaudenkmalen der Moderne in Europa, und die Kupferhäuser von WalterGropius in Eberswalde dokumentieren die ersten Versuche industriellenBauens. Sehenswert sind auch das Bahnhofsensemble in Wandlitz von WilhelmWagner - erbaut 1923/27 - sowie dem Bauhausstil nachempfundene Denkmalewie die Wohnsiedlung in Bernau-Waldfrieden.

© Märkische Eiszeitstraße, Maria Klebert, 2003