Geologische Betrachtungen und Erhebungen im Bereich der Märkischen Eiszeitstraße

In den Jahren 1961 bis 1990 wurden Forschungs- und Suchbohrungen nach Bodenschätzen wie Erdöl, Erdgas, Kohle, bedeutsamen Steinen, Kies- und Wasservorkomen auch im Nordosten Brandenburgs durchgeführt.
Der Durchmesser des Bohrkerns betrug 65 bis 85 Millimeter. Mit Hilfe von reflexionsseismischen Messungen wurde festgestellt, dass der kristalline Untergrund, d. h. die nicht sedimentäre Schicht, erst bei 9 000 - 10 000 Meter beginnt.
Die Bohrung bei Oderberg erreichte im Jahre 1964 eine Tiefe von 2765, 9 Meter und erreichte die Ablagerungen des Unteren Buntsandsteins. Eine bei Wriezen durchgeführte Bohrung erreichte eine Tiefe von 4456,0 Meter und führte bis in die Schichten des Unterrotliegenden.

Diese mehrere hundert Meter mächtigen Schichten des Unterrotliegenden weisen auf zu jener Zeit starke vulkanische Tätigkeit hin. (Abb. 1)

   Geologischer Schnitt durch den Untergrund des Gebietes

Geologischer Schnitt durch den Untergrund des Gebietes "Märkische Eiszeitstrasse" Autor Wehrmann 1993

In der Erdabteilung Buntsandstein der Trias dominierte im Laufe von 30 Millionen Jahren in unserem Gebiet ein Flachmeer. Es kam im unteren Abschnitt dieser Erdabteilung zu Sedimentablagerungen aus Tonsteinen, Siltsteinen und Sandsteinen. Im oberen Abschnitt konnten Tonsteine, Steinsalz, Anhydrit, Kalkstein und Mergelstein nachgewiesen werden.
In der Erdabteilung Muschelkalk des Trias, Beginn vor etwa 225 ± 5  Millionen Jahre, setzte sich das Flachmeer fort. Kalk- und Dolomitgesteine und Mergel setzten sich ab. In eingeengten Meeresbuchten kam es zur Ausbildung von Steinsalz.
Im Keuper änderten sich die Verhältnisse. Es lagerten sich in stehenden Gewässern limnisch-brackische Sedimente ab. Sand-, Silt- und Tonsteine bestimmen die Ablagerungen.
Im Jura , vor 195 ± 5 Millionen Jahren,  er wird in Lias, Dogger und Malm untergliedert, setzten sich die limnisch–brackischen Ablagerungen fort, Sie wurden von mehrfachen Meereserweiterungen unterbrochen. Keine Ablagerungen finden sich im Malm, in dem die Meeresausbreitungen nicht nachgewiesen werden konnten. In unserem Gebiet herrschte zu dieser Zeit Trockenheit.
Vor 140 Millionen Jahren folgte die Kreidezeit und damit eine erneute Ausbreitung des Meeres bis in unseren Raum. Glaukonithaltige Konglomerate und Sandsteine lagerten sich ab und wurden von Tonmergel, Mergel und Kalksteine abgelöst. Die Kreidezeit dauerte etwa 75 Millionen Jahre. Aus dieser Zeit finden sich Fossilien, wie Seeigel Geradhörner, Schwämme u. a. Fossilien.
Die Schichten des Älteren Tertiärs beginnen vor 65 ± 5 Millionen Jahren, sie wurden in den folgenden Jahren abgetragen und sind heute nicht mehr vorhanden. Im Mitteloligozän lagerten sich mächtige Rupeltonschichten ab. Dieser Rupelton wurde bei Bad Freienwalde vom Weichseleis zu mächtigen Schollen aufgestaucht und kann nun im Tagebau wirtschaftlich genutzt werden. Die Schichten haben eine Mächtigkeit von 70 Meter bei einem Kalkgehalt von 15 - 20 %.
Die Zeit des Tertiär dauerte etwa 65 Millionen Jahre.