Der Legende nach soll erste Piastenherzog Mieszko I. und Gründervater Polens, den Ort im 10. Jahrhundert gegründet haben. Ihm zu Ehren wurde 1961 ein Denkmal auf dem Marktplatz errichtet.
Die deutsche Stadtgründung im 13. Jahrhundert erfolgte mit einem gitterförmigen Straßennetz und einem großen rechteckigen Markt. Vermutlich war ein Ritter namens Behr der Siedlungsbeauftragte des Markgrafen. 1298 wurde Bärwalde erstmals urkundlich erwähnt. In dieser Zeit hielten sich die brandenburgischen Markgrafen oft in Bärwalde auf . Hier starb auch 1319 der letzte askanische Markgraf Waldemar. Auch sein Neffe Heinrich verstarb 1320 hier im Alter von nur 10 oder 12 Jahren. Damit erlosch das Geschlecht der Askanier. 1337 umfasste das Bärwalder Land 29 Dörfer. Es war das Zentrum des Herrschaftsgebietes der Ritterfamilie Behr. | |
Marktplatz mit Denkmal für Mieszko I. Foto H.-J. Müller |
Bärwalde war seit dem 14. Jahrhundert eine ummauerte Stadt. Die Stadtmauer mit ihren 26 Weichhäuser blieb weitgehend erhalten, die Stadttore wurden abgetragen. Die Hussiten fielen 1433 in Bärwalde ein und brannten die Stadt nieder. Schwere Zerstörungen und große Bevölkerungsverluste erlitt Bärwalde im 30jähirgen Krieg. Am Ende des Krieges lebte hier nur noch 30 Personen. In Bärwalde schlossen Schweden und Frankreich 1631 einen Vertrag, der die finanzielle Unterstützung der Kriegsführung Gustav Adolfs durch die Franzosen zum Inhalt hatte. Die Stadt erholte sich nur langsam und erreichte nie mehr ihre frühere Bedeutung. | Hier befand sich früher ein Stadttor. Foto H.-J. Müller |
Ackerbau und Viehzucht bildeten schon um 1800 trotz eines bedeutenden Handwerkerstandes die Haupterwerbsquellen.
Von 1818 bis 1945 war Bärwalde Teil des Landkreises Königsberg (Neumark). Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die zu etwa einem Drittel zerstörte Stadt zu Polen. Sie erhielt den Namen Mieszkowice. Namenspatron ist Mieszko I. Das bedeutendste Baudenkmal der Stadt ist die mächtige Pfarrkirche Sankt Marien. Ursprünglich ein einschiffiger Feldsteinbau, wurde er im 14. und 15. Jahrhundert mit Backsteinen ausgebaut und erweitert. Am Marktplatz ist das ansehnliche Rathaus. Es stammt vom Anfang des 19. Jahrhunderts und enthält neben der Stadtverwaltung auch die Bibliothek. | |
Pfarrkirche Sankt Marien. Foto H.-J. Müller |
Das Rathaus der Stadt. Foto H.-J. Müller |
Fachwerkhäuser aus dem 18. Jahrhundert. Foto H.-J. Müller |
Ehemalige Landwitschaftliche Frauenschule, heute
Gymnasium. Foto W. Ebert |
Neubau zum Gymnasium. Foto W. Ebert |
Die Dorfkirche von Sellin. Foto H-J.Müller |
Das einstige Herrrenhaus von Sellin, heute Schule Foto H.-J.Müller |
Literatur:
© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2011