Volkslieder

Besonders sangesfreudig scheinen heute die Leute in der Region der "Eiszeitstraße"nicht zu sein - das war aber nicht immer so.
Beliebte Volkslieder stammen vermutlich von hier - Entstehungszeit und Verfasser meist unbekannt, so "KeinFeuer, keine Kohle kann brennen so heiß..." oder
"Es dunkelt schon in der Heide..."
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Spielende,singende Kinder, gezeichnet von Ludwig Richter

Ähnlich verhält es sich mit Kinderliedern. Ob sie hier in der Region entstanden, ist nicht nachweisbar. Erinnerlich ist aber, dass die Kinder sie vor mehr als hundert Jahren hier sangen, so "Mariechen saß auf einem Stein..." oder "Maikäfer fliege...".

Der" Liederfürst der Mark" ist zweifellos PaulGerhardt (1607 -1676). Nach Luther ist er der bedeutendste evangelische Kirchenliederdichter. Aber auch seine weltlichen Lieder sind zu wirklichen Volksliedern geworden. Als Prediger in Mittenwalde (1651 - 1657) und -nach harter Konfrontation mit dem Kurfürsten als Probst der Nikolaikirche zu Berlin vertrieben - lebte er als Archidiakon seit 1669 in Lübben. Vonden über 130 Liedern werden noch heute besonders gern gesungen:
"Geh aus, mein Herz und suche Freud...", "Nun ruhen alle Wälder..." oder"Oh Haupt voll Blut und Wunden..."

Paul Gerhardt(Illustration: U. Postler)

Der Komponist Johann Abraham Peter Schulz
(Illustration:U. Postler)

 

 

Aus der Schulzeit ist vielen das wunderschöne Frühlingslied "Der Frühling hat sich eingestellt, wohlan wer will ihn sehn..." nach Versen von Heinrich Hoffmann von Fallersleben vertraut. Weniger bekannt ist der Komponist Johann Abraham Peter Schulz, der dazu die Melodie komponierte - wie auch zu weiteren Volksliedern. Er starb 1800 in Schwedt/O.

 

 


"Ein Heller und ein Batzen" oder "Nun leb wohl du kleine Gasse", diese Lieder werden noch heute gesungen, aber nur wenigen ist ihr Verfasser bekannt. Sie wurden geschrieben von dem in Prenzlau geborenen LyrikerAlbert Ernst Ludwig Graf von Schlippenbach(1800 - 1886), Kammerherr des Königs von Preußen. Unter den Germanisten ist er als Freund von Heinrich Heine und Adalbert von Chamisso bekannt. Ab 1830 verwaltete er die Güter seiner Familie in Arendsee. Seine Grabstätte befindet sich in Schönermark bei Prenzlau.